Hallo zusammen,
zu Beginn meiner BR-Tätigkeit habe ich auch den Standpunkt vertreten, dass Gespräche aller Art mit dem Arbeitgeber nur von mindestens zwei BR-Mitgliedern geführt werden dürfen. Damalös waren beide Parteien aber auch noch Anfänger und im Kampfmodus.
Mittlerweile sind mehrheitlich andere Beteiligte im Ring und wir (AG und BR) sind zu der Erkenntnis gekommen, dass die Interessen beider besser umgestzt werden können, wenn man vernünftig miteinander umgeht, zwar hart in der Sache ist aber immer fair bleibt. Bei dieser Art der Zusammenarbeit haben sich 4-Augen-Gespräche auch bewährt. Wobei der Arbeitgeberseite von Beginn an klar gemacht wurde, dass der/die Vorsitzende lediglich Informationen zur Kenntnis nimmt und maximal seine Persönlich Meinung (an besten im Gespräch noch einemal verdeutlicht) äußern kann. Natürlich gibt es die formellen Monatsgespräche für alle oder offizielle Verhandlungen, an denen per Beschluss entsandte BR-Mitglieder teilnehmen.
Wobei wir die inoffiziellen Gespräche sofort einstellen würden, wenn der AG den von Euch beschriebenen Missbrauch betreiben würde. Aber ich denke, vernünftige BR-Arbeit funktioniert nur mit Vertrauen, sowohl zwischen den Parteien als auch innerhalb des BR-Gremiums. Das Verbot der Einzelegespräche ist auch ein Misstrauensvotum gegenüber dem/der Vorsitzenden.
Ich halte es auch für eine Illusion, konsequent die Regel einzuhalten, Gespräche ausschließlich mit 2 BR-Mitgliedern zu führen. Das kann man wohl bei persönlichen Gesprächen durchhalten, aber was ist mit Anrufen des AG? Aufzulegen mit den Worten: "Moment, ich hole erst ein zweites BR-Mitglied" halter ich für grob unhöflich.
Grüße, T.