Beiträge von Ariodante

    Wir haben uns für eine erneute virtuelle Betriebsversammlung entschieden. Bei uns sind nach wie vor 95% der Kolleg*innen im Homeoffice, im Büro herrschen nach wie vor sehr strikte Belegungsregeln. Zu einer Präsenzveranstaltung würde kein Schwein kommen (und wir hätten uns, nachdem wir 1,5 Jahre sehr massiv auf die Durchsetzung des Gesundheitsschutzes eingesetzt hatten, mit einer Veranstaltung sehr unglaubwürdig gemacht). Wir setzen auf „wo kein Kläger, da kein Richter“, haben uns aber vom Arbeitgeber bestätigen lassen, dass bezüglich Teilnahme und Arbeitszeit etc die virtuelle Versammlung behandelt wird wie eine BetrVG-konforme Betriebsversammlung.

    Wir nummerieren die Beschlüsse im Protokoll. Danach werden sie mit Nr und Inhalt in eine Excelliste eingetragen. Wenn ich also einen bestimmten Beschluss brauche, suche ich die Nummer schnell aus der Excelliste raus und kann das passende Protokoll aufrufen, ohne hunderte Protokolle zu durchwühlen. Fand ich immer sehr praktisch.

    Dann kam eines Tages Schwester Pommeranza in den Betrieb, die zwar alle 2 Tage mit Fußschmerzen und Hühneraugen ausfällt, aber prompt den attraktiven jungen Assitenzarzt abschleppte. Das führte zu Mißmut unter den Kolleginnen, die sich nun ebenfalls zu Style statt Zweckdienlichkeit entschieden, was zu einer höheren Krankenquote und stetigem Getrippel in den Fluren führte. Irgendwann platzte dem AG der Kragen und statt die Kolleginnen persönlich zu bitten, sich wie im Gesundheitsbereich und nicht wie im Rotlichtviertel zu kleiden, verfasste er eine allgemeine Abhandlung zum Thema "vernünftige Schuhe".

    Das zwanzigste Jahrhundert hat angerufen, es will seine blöden Frauenklischees zurück.

    Das kann Herr Däubler ja meinen, mir ist aber unklar, wo er das rausliest.


    Davon abgesehen kämpfe ich als BR doch nicht für einen bestmöglichen Schutz für die Mitarbeiter*innen durch möglichst viel Homeoffice, um dann mit schlechtem Beispiel voranzugehen und Präsenzsitzungen abzuhalten. Das hat auch was mit sozialer Verantwortung zu tun.


    Audiovisuelle Sitzungen werden auch manchmal unnötig schlecht geredet. Bei uns zum Beispiel nehmen die Mitglieder viel konstanter teil, seit wir Videokonferenzen machen, und auch die Diskussionen sind eher vielfältiger und lebhafter geworden. Gleiches haben wir bei den Betriebsversammlungen erlebt. Kommt also immer drauf an.

    Die übrigen Aussagen von Däubler (was tun, wenn jemand aus der Leitung fällt etc) finde ich übrigens nachvollziehbar und hilfreich für die Praxis.

    Klar seid ihr in der Mitbestimmung: Es gibt einen Topf in Höhe von 2% der Lohnsumme, der Arbeitgeber will ihn gleichmäßig mit 2% pro Kopf verteilen. Das ist ein Verteilungsgrundsatz und damit mitbestimmt. Und in der Tat kann man sich eine andere Verteilung des Topfes, zum Beispiel zugunsten der unteren Lohngruppen, vorstellen.

    Scheiß auf Datensicherheit? Und das von dem Wirtschaftsingenieur, der sofort „herumheult“, wenn Arbeitgeber, BR oder Richter vermeintlich oder tatsächlich nur einen Millimeter von Recht und wirtschaftsingenieurlich erträumter Ordnung abweichen? Der andere permanent der Unfähigkeit zeiht, aber hier sichtbar ohne die geringste Sachkenntnis agiert? Ganz großes Tennis.



    On a different note: Die hier nicht zum ersten Mal von dir verwendeten sabbernden und herabsetzenden Bezeichnungen von Kolleginnen als Bienchen, Schnecken und heißen Models sind widerlich. Lass das sein.