Die Angst kannst du ihnen nehmen. BR-Arbeit wird nicht zusätzlich, sondern während der Erwerbsarbeit ausgeführt. Der AG ist in der Pflicht, die Arbeit so zu organisieren, dass sie ihre BR-Arbeit in erforderlichem Umfang machen können.
Das ist völlig richtig und doch in der Praxis oft/gelegentlich/manchmal nicht so einfach umzusetzen. Da wo viele grob denselben Job machen, können auch andere übernehmen und man kann auch 20% Kapazitätsverlust umverteilen / neubesetzen.
In unserem Betrieb als Beispiel sind aber sehr viele "Einzelkämpfer" mit Vertrauensarbeitszeit. Im Großen und Ganzen machen die ohne inhaltliche Vertretung (das sind eher Notfallvertretungen) ihren Job ganz alleine. Und die Aufgaben reichen üblicherweise für zwei Menschen, das Geld / die Fachkräfte aber nur für den einen. Es läuft also darauf hinaus, dass die Arbeit langsamer erledigt wird (und da dreht uns auch keiner einen Strick draus), aber effektiv wird der Berg an Arbeit durch die BR-Tätgkeit auch nicht kleiner. Und jemanden einstellen, der fünf mal 20% Ausfall ausgleicht klappt wegen der verschiedenen Themen halt auch nicht.
Auf der anderen Seite läuft es - und das muss den Kolleg:innen klar sein - genauso mit einem kleineren BR. Bei 100-200 MA braucht es schon drei Menschen für das tägliche Allerlei. Für kreative Entwicklung und Verhandlungen zur Verbesserung des Arbeitsalltages braucht es mehr "Personal" oder es dauert halt deutlich länger.
Ob nun jemand, den man überreden musste, wirklich gut oder schlecht für den BR ist, zeigt sich immer erst hinterher. Es kommt ein wenig auf die Gründe des Zweifelns an. Und nicht jeder, der sich freiwillig meldet, ist aus den richtigen Gründen willig.