Absprache von Belegschaftsinfortamtionen mit der Geschäftsleitung

  • Hallo,

    wir verfassen regelmässig eine Art Newsletter der in den Sitzungen besprochenen Themen an die Belegschaft.

    Die Geschäftsleitung besteht darauf - oder möchte darauf bestehen, das wir die Inhalte vorher mit ihnen abstimmen. Wir haben das bisher nur selten gemacht und dabei die Erfahrung machen müssen, das sie uns vieles umformulieren.

    Das letzte Mal waren sie mit ein paar Aussagen nicht einverstanden und nun sollen wir das richtig stellen und uns sogar bei der Belegschaft für die "falschen" Informationen entschuldigen.

    Wie seht ihr das? Müssen wir diese Information vorher mit ihnen abstimmen? Wie handhabt ihr das?

  • Moin Asana,

    wir informieren (un)regelmäßig mit einer "Kollegeninfo" über aktuelle Themen und Stand bei Verhandlungen (z.b. gekündigte BV o.ä.) und auch über grundsätzliche Rechte (z.b., dass jeder das Recht hat, bei MA- Gesprächen im Rahmen von Leistungsbeurteilungen ein BRM hinzuzuziehen... etc....)

    Diese Info senden wir im Rahmen der "vertrauensvollen Zusammenarbeit" (extra in ""!) zur Vorabinfo an die GF. Natürlich werden dann seitens der GF "Änderungswünsche" geäußert.

    Wir hören uns die Argumente/ Begründungen an und entscheiden im Gremium, ob und wie wir Änderungen vornehmen. Selbstverständlich achten wir darauf, dass korrekte Sachverhalte wiedergegeben werden, aber Maulkorb als solches is´ nicht. Hängt natürlich vom "Arsch in der Hose" des Gremiums ab (wie so vieles bei der BR- Arbeit!). Insofern gibt sich jedes Gremium selber den Maulkorb vor (und glaube mir, ich weiss, wovon ich spreche, denn bei unserem 15-Köpfigen Gremium ist insofern "wenig Arsch vorhanden").

    beste Grüße von

    Feodora

  • Hallo.

    Zitat von Asana:

    Wie seht ihr das?

    Entschuldige meine deutlichen Worte: Dieser BR lässt sich vom AG ganz offensichtlich am Nasenring durch die Manege führen. Das ist ja absolut bescheuert.

    Zitat von Asana:

    Müssen wir diese Information vorher mit ihnen abstimmen?

    Natürlich nicht! Der BR ist ein eigenständiges Organ, das im Rahmen seiner betriebsverfassungsrechtlichen Obliegenheiten handelt, ohne Weisungen des AG unterworfen zu sein.

    Zitat von Asana:

    Wie handhabt ihr das?

    Der BR beschließt über den Inhalt der Veröffentlichungen, und dann wird das am Schwarzen Brett und per Rundmail veröffentlicht. Punkt.

    Grüsse Winfried

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Zitat von Winfried:

    Der BR beschließt über den Inhalt der Veröffentlichungen, und dann wird das am Schwarzen Brett und per Rundmail veröffentlicht. Punkt.

    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Wolle

  • Zitat von Asana:

    Das letzte Mal waren sie mit ein paar Aussagen nicht einverstanden und nun sollen wir das richtig stellen und uns sogar bei der Belegschaft für die "falschen" Informationen entschuldigen.

    Ja was denn nun? Waren sie mit der Information nicht einverstanden? (Pech, liebe Geschäftsführung, das Leben ist kein Ponyhof!) Oder waren die Informationen sachlich falsch? (Dann solltet ihr in der Tat den "Arsch in der Hose" haben (um mal das nette Wort aufzugreifen), euch auch öffentlich für die missverständliche Formulierung zu entschuldigen.)

    Für unsere letzte Info sind wir vom Arbeitgeber (wie auch von einigen Kollegen) angegangen worden (natürlich auf der Betriebsversammlung, wo sonst), weil sie der Meinung waren, unser Bericht hätte Bild-Zeitungsniveau (irgendwie konnten die mit Ironie und Sarkasmus wohl nicht so richtig umgehen).

    Meine Antwort (ebenso öffentlich): Ach wissen sie, über Stil kann man immer streiten. Haben wir denn sachlich etwas Falsches geschrieben? (Schweigen auf Arbeitgeberseite) Danke! Dann können wir uns ja jetzt wieder wichtigen Dingen widmen.

    Es gibt selbstverständlich auch Informationen, die wir im Vorfeld mit dem Arbeitgeber abstimmen (z.B. nach dem Abschluss einer BV gibt es eine gemeinsame Information zum Inhalt und zur Bedeutung, das haben wir gemeinsam verhandelt, sind zu einem gemeinsamen Ergebnis gekommen und informieren auch gemeinsam), aber so ganz generell sind wir von den Kollegen gewählt und auch nur denen Rechenschaft schuldig. Punkt!

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • Danke für Eure Antworten.

    Ich sehe es auch so, das es unsere Information ist und nicht die der Geschäftsleitung.

    Ok, in der letzen Info wurde ein Zitat unsererer Geschäftsleitung niedergeschrieben, das nicht besonders charmant war. Hier war mein Vorschlag zur Güte, sich dafür zu entschuldigen. Zitate kann man ja weglassen. Die werden einem auch gerne mal im Mund rumgedreht, das stimmt.

    Inzwischen haben sie uns einen Änderungswunsch zukommen lassen, der die strittigen Punkte so darstellt, als wäre eine Brennessel in Wirklichkeit ein Strauß roter Rosen.

    Laut Geschäftsleitung hat unsere Vorsitzende angeblich mit ihnen vereinbart, das die Information vor der Veröffentlichung mit ihnen abgestimmt wird. Sie hat das bei unserer letzten Zusammenkunft eher verneint.

    Letztendlich sollten wir uns aber in der nächsten Sitzung generell darüber einigen, wie wir mit der Betriebsratsinfo verfahren. Ich werde auf jeden Fall für die Unabhängigkeit plädieren.

  • Team-ifb

    Hat das Thema geschlossen.