Tagesordnung einer außerordentl. BetrVers

  • Hallo,

    bei uns kocht die Belegschaft.
    Zur Zeit wird der Antrag auf eine außerordentliche BetrVers initiert. Die Stimmen werden zusammenkommen.

    Bisher ist 1 Tagesordnungspunkt geplant.

    Wenn im Verlaufe der BetrVers von der Belegschaft der Wunsch nach weiteren Themen aufkommt, müssen diese vom BR abgearbeitet werden auch wenn sie nicht im Antrag aufgeführt waren?
    Kann der BR die BetrVers bei Fehlen des Tagesordnungspunktes abbrechen?

    Ihr merkt schon, hier legt sich jetzt die Belegschaft mit dem BR an, weil dieser permanent mit Klagen und Anwaltsschreiben wegen Nichtigkeiten die Geschäftsleitung drangsaliert. Mittlerweile ist sogar der BR gepalten.

    Gruß

    Kowi

  • Der BR hat das Hausrecht bei einer Betriebsversammlung und auch die Leitung, d.h., er (meist in Person des Vorsitzenden) leitet die Sitzung, erteilt das Wort und entzieht es bei Bedarf wieder. Auch kann er Personen von der Versammlung ausschließen. Bei BR-Sitzungen ist bei uns immer der erste TOP: Änderung der Tagesordnung. So können wir spontan noch Themen einschieben, ohne eine erneute Sitzung einberufen zu müssen (vorrausgesetzt, wir sind Beschlussfähig, denn über die Änderung der Tabesordnung wird dann ein Beschluss gefasst). Bei einer Betriebsversammlung werden keine Beschlüsse gefasst, ich denke (aus dem Bauch heraus) es ist unproblematisch, Tagesordnungspunkte zu verändern, wenn man es möchte. Ist der BR daran jedoch nicht interessiert, so braucht er es nicht, denn er ist der Herr im Haus in dem Moment.
    Lasst Euch nicht unterkriegen und schöne Festtage und einen Guten Rutsch.
    BR-Wessi

  • Hallo,

    darüber, wie man seitens der Belegschaft eine Betriebsversammlung "erzwingt", scheinst Du ja informiert zu sein. Wenn Euer BR mitspielt, kann man auf dieser Versammlung auch die Tagesordnung noch ändern. Ansonsten gibt es nur den Tagesordnungspunkt, der "erzwungen" wurde.

    Frage: Um was für "Nichtigkeiten" handelt es sich denn? Bei uns macht die Geschäftsführung nämlich aus Propaganda gegen den BR, weil wir Klagen eingereicht haben, unserer Ansicht aber nicht wegen Nichtigkeiten, sondern wegen wichtiger Themen.

    Aber unabhängig davon muß der BR natürlich bereit sein, sein Verhalten vor der Belegschaft zu erklären.

    Grüße
    Winfried

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Zur Aufklärung:
    der BR ist gespalten. BR-Vors gegen den Rest (4). Von diesem Rest hat sich einer zum Ziel gesetzt den AG auf Teufel komm raus zu Ärgern.

    Klagen über Klagen. Aktuell gibt es 2 Fälle:

    1) BR-Vors (aus kaufm. Bereich) hat die kaufm. Belegschaft nach Wünschen zur Arbeitszeitregelgung gefragt. (Ab 1.1.06 haben wir 40 Std, das "wie" war noch offen). AG und BR-Vors. haben eine Regelung ausgehandelt und ausgehangen. Darüber stand "Arbeitszeitregelung" nicht "Betr.-Vereinb.". Dagegen ist nun der Meckerkopp (aus gewerbl. Bereicht) aus dem BR mit Anwalt angegangen. Er wäre übergangen worden usw. Nochmal: es war keine BetrVereinb.!! Es sollte nur den bisher ausgehandelten Stand aufzeigen. Die kaufm. Kollegen wollten wissen, woran sie sind. Nun stehen wir also ohne gültige Regelung da!

    2) noch viel schlimmer:
    Mitarbeiter mit befr. Vertrag (ende 31.12.05) hat sich mit AG über einen neuen Vertrag geeignigt. Auch Gehaltshöhe war i.O. Der BR muß diesem zustimmen. Der Meckerkopp fragt beim AG nach ob nun eine besser Bezahlung möglich sei (ohne darüber vorher mit dem Betroffenen gesprochen zu haben!). AG lehnt dies mit Hinweis auf die demnächst anstehende allgm. Erhöhung ab. Der Meckerkopp reagiert mit der Ablehnung des neuen Vertrages. Folge: der Kollege steht formal ab 01.01.06 auf der Straße!!! Und alles gegen seinen Willen!!

    Auf der BetrVers. soll nun klargestellt werden, wie sich dieses BR-Mitgl. weiter verhalten will, ob es immer nur gegen unseren AG anstinken will. Grundsätzlich mit dem Anwalt der IG-Metall, immer mit den typischen klassenkämpferischen Parolen (da oben der AG streicht sich die Kohle ein und wir, die Belegschaft wird geknechtet).
    Wir sind ein Unternehmen mit rund 130 Kollegen, viele sind seit der Lehre dort, kaum einer ist kürzer als 10 Jahre dort tätig. Nur der Meckerkopp ist relativ frisch und sorgt für schlechte Stimmung und wird am Ende Arbeitsplätze gefährden. In unserer Branche und für unser Unternehmen wäre es eine Kleinigkeit den gewerbl. Teil auswärts fertigen zu lassen.

    Nur kann selbst eine Belegschaft gegen solchen Verhalten nichts unternehmen. Das BetrVerfGes ist diesbezüglich absolut nicht auf der Höhe der Zeit.

    Wir haben nur eine Möglichkeit: die BR-Wahlen im Frühjahr.

    weihnachtliche Grüßen

    Nico

  • Hi Nico,

    was ich nicht verstehe: das ist doch nur 1 von 5? Oder hat der "Meckerkopp" die Mehrheit des BR hinter sich, als Front gegen den Vorsitzenden?

    Aber Du sagst es: Die Wahlen stehen an, und dann wird ganz demokratisch entschieden werden, wer im BR ist oder nicht.

    Grüße
    Winfried

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Hi,

    also des BR-Vors. kommt aus dem kaufm. Bereich. Ist halbwegs vernünftig und hat den BR iniziiert.

    Der Meckerkopp aus dem gewerbl. Bereich hat noch 3 Anhänger (Mitläufer) aus dem gerbl. Teil. Diese drei machen gar nicht mit, heben nur die Hand wenn es der Meckerkopp vorgibt.

    So steht es also 4 : 1 gegen die Vernunft.

    Gruß Nico

  • Hi,

    wenn ich Vorsitzender von so einem Gremium wäre, wäre ich schon längst zurückgetreten... Der arme Mann muß doch dauernd Beschlüsse vertreten, zu denen er nicht steht...

    Grüße
    Winfried

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Korrekt.
    Nur wenn er sich zu diesem Schritt durchringen sollte, dann
    sind die Narren bei uns an der Macht und haben bis zur Wahl Zeit für "suboptimale" Aktionen gegen das Unternehmen und GEGEN die Belegschaft.

    Drum: auf in den Kampf.

    Gruß Nico

  • Hallo! Wie gesagt: dann bleibt immer noch das urdemokratische Mittel: die Wahl - und die findet ja bald statt. Nico, so wie Du Dich hier engagierst, solltest Du Dich in jedem Fall an der Wahl aktiv beteiligen. Grüße Winfried

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Team-ifb

    Hat das Thema geschlossen.