Termin mit Personalchef - was darf er fragen?

  • Hallo Ihr Lieben,


    erst mal zum Hintergrund: Bei uns gab es im Dezember eine Regelung zur Zahlung einer Inflationsprämie. Also diese max. 3.000 EUR. Bei uns wurde ein Viertel dieser Summe zugestanden, aber nur für MA mit so geringem Einkommen, dass es nur einen klitzekleinen Prozentsatz betraf (einstellig). Weiterhin wurde bei Teilzeit-MA das Gehalt auf Vollzeit hochgerechnet! Nach einigem Murren und Kritiken von MA wurde ergänzt, dass jeder MA bei einem Härtefall einen Antrag auf Unterstützung stellen kann, weil der AG ja seinen "sozialen Fürsorgepflichten" nachkommen möchte. Habe ich also gemacht. Mein direkter Chef hat das sofort mit dem Vermerk "i.O." unterschrieben.


    Dann hat der Personalchef meinen Chef angerufen und ihn gefragt, wieso ich ein Härtefall sein sollte. Mein Chef war ziemlich sauer und hat ihm gesagt, dass er keinesfalls mein Konsumverhalten bzw. meine Haushaltskasse abfragen wird, weil ihn das nichts angeht. Dann ging dies zum nächsthöheren CHef und der musste wohl auch nochmal bestätigen. Soweit der aktuelle Stand.


    Nun habe ich heute einen Gesprächstermin für nächsten Freitag (24.02.) mit dem Personalchef bekommen. Er will sich mit mir über meinen Antrag unterhalten. Nun bin ich bisschen beunruhigt, weil ich befürchte, dass Leute in diesen Positionen mir rhetorisch einfach haushoch überlegen sind. Meinem BR vertraue ich ja ganz und gar nicht, daher hier mal ein paar Fragen:


    1) Muss ich darüber Auskunft geben, was ich monatlich so ausgebe? Da könnten ja Sachen dabei sein (z.B. Hobbys), die den AG nichts angehen. Miete und ähnliche Fixkosten sind ja noch ok.


    2) Würde es rechtlich safe sein, wenn ich einen Kollegen meines Vertrauens dazu hole als Zeuge? Das Gespräch ist via Teams. Kamera habe ich permanent aus.


    3) Fallen Euch noch andere Fragen ein, auf die ich nicht antworten muss?


    Sicher wird von Euch das Argument kommen, dass ICH ja was will und daher "mitwirken" soll. Das will ich ja auch. Aber ich möchte auch die Grenzen kennen.


    LG Lilex

    ~~~ Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. ~~~

    ~~~ Eine Lösung hätte ich - mir fehlt nur das passende Problem. ~~~

  • (...) wurde ergänzt, dass jeder MA bei einem Härtefall einen Antrag auf Unterstützung stellen kann, weil der AG ja seinen "sozialen Fürsorgepflichten" nachkommen möchte.

    Diese Regelung ist, mit Verlaub, Scheisse. Denn sie impliziert, dass AN sich "nackig machen" müssen - das wiederum geht arbeitsrechtlich betrachtet gar nicht, schon alleine weil der AG die entsprechenden Fragen gar nicht stellen darf.

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Diese Regelung ist, mit Verlaub, Scheisse. Denn sie impliziert, dass AN sich "nackig machen" müssen - das wiederum geht arbeitsrechtlich betrachtet gar nicht, schon alleine weil der AG die entsprechenden Fragen gar nicht stellen darf.

    Die MA hatten ja vorgeschlagen, einfach die Grenze zu erhöhen. Und vor allem das Hochrechnen auf Vollzeit wegzulassen. Keine Chance. Und der BR? "Wir haben es ja versucht, aber der AG will halt nicht, sorry".


    Bei mir wird es eh zu einer Ablehung kommen. Warum? Als da ein Beitrag stand, dass der jetzige kommisarische Personalchef und die künftige Personalchefin darüber entscheiden werden, habe ich dies als Wischiwaschi bezeichnet. Denn keiner kann dann nachvollziehen, welche schöne Nase was, wieviel und bei welchem Gehalt bekommt und welche krumme Nase einfach nur Pech hat, weil einer von beiden oder gar beide den betreffenden MA nicht leiden kann. Muss dazu sagen, dass die künftige Personalchefin mal meine Chefin war und versucht hat (GsD vergeblich), mir zu kündigen.

    ~~~ Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. ~~~

    ~~~ Eine Lösung hätte ich - mir fehlt nur das passende Problem. ~~~

  • Wie Fried schon schreibt, so eine vage Beschreibung hilft nicht wirklich weiter.

    Damit ist es einzig dem AG überlassen, die Definition "sozialer Härtefall" auszulegen. Also eine "Nasenprämie"


    Aber zu deinen Fragen:

    Fragen darf dich der AG vieles, was du ihm antwortest ist dann natürlich dir überlassen.

    Mit jeder Frage die du nicht beantwortest bietest du ihm aber eine gute Ausrede nicht zu zahlen: "Ich hätte ja was bezahlt, aber der böse MA zeigt sich so gar nicht kooperativ...."


    Einen Kollegen dazu holen, ohne es dem Gesprächspartner mitzuteilen (so habe ich dich zumindest verstanden) geht aus meiner Sicht überhaupt nicht. Das ist eine Frage des Vertrauens. wenn ich das mitbekommen würde, wäre das berühmte Tischtuch ziemlich zerschnitten.


    Wie schon gesagt, antworten musst du in so einem Gespräch auf überhaupt nichts. Die Frage ist nur, ob du dann zu deinem Ziel, der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie, näher kommst.


    Letztendlich kann es doch nur um eine einfache Rechnung gehen.

    Ich verdiene x, habe feste Ausgaben für Miete, Nebenkosten, Auto, Lebenshaltung vielleicht Unterhalt usw.. Was bleibt übrig? Das würde ich mir alles im Vorfeld zusammentragen.

    Schon bei Hobbys könnte der AG ja sagen, "wenn du noch Geld für Hobbys hast, kann es ja nicht so schlimm sein".

    Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen

    (Aristoteles)


    Noch ein Tipp für die derzeitige Nachhaltigkeitsdebatte:

    Save Water - Drink Wine !!

  • Danke stehipp! Dann werde ich mal eine Kostenaufstellung machen.

    Mit jeder Frage die du nicht beantwortest bietest du ihm aber eine gute Ausrede nicht zu zahlen: "Ich hätte ja was bezahlt, aber der böse MA zeigt sich so gar nicht kooperativ...."

    Gerade das befürchte ich ja. Und viele MA vermuten, dass eben bei den "schönen" Nasen evtl. der Antrag unabhängig von deren Gehalt bewilligt wird.

    Einen Kollegen dazu holen, ohne es dem Gesprächspartner mitzuteilen (so habe ich dich zumindest verstanden) geht aus meiner Sicht überhaupt nicht. Das ist eine Frage des Vertrauens. wenn ich das mitbekommen würde, wäre das berühmte Tischtuch ziemlich zerschnitten.


    Wie schon gesagt, antworten musst du in so einem Gespräch auf überhaupt nichts. Die Frage ist nur, ob du dann zu deinem Ziel, der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie, näher kommst.

    Und wenn ich meinem Gesprächspartner mitteile, dass der Herr Kollege dabei sitzt? Oder darf danur ein BRM beisitzen?


    Ich gehe nicht davon aus, dass ich was bekomme. Mein Chef und ich waren bzw. sind halt der Meinung, fragen kostet ja nix. Zur Not kann ich von diesem "Vorgang" dann ja in unserem Yammer etwas berichten ;) Das überlege ich mir noch.

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  • Oder darf danur ein BRM beisitzen?

    Sagen wir mal so, bei einem klassischen Personalgespräch kannst Du die Anwesenheit eines BRM notfalls durchsetzen. Hier ist es a) kein Personalgespräch und gibt es b) auch keine gesetzliche Grundlage dafür, dass Du einfach "irgendwen" mitbringst. Wenn Du dich mit dem Personaler auf irgendwen oder -was einigst, könnt ihr machen, was ihr wollt, logisch. Aber einen Anspruch für irgendwas sehe ich hier gerade nicht.

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • Wenn es hier wirklich um die steuerbefreite Inflationsprämie geht, dann gibt es feste Regeln für die Ausschüttung. Entweder für alle oder für niemanden.

    Lediglich für die Höhe der Zahlung dürfen sachliche Gründe - wie z. B. Teilzeit/Vollzeit - oder auch abhängig vom Einkommen. Ganz grundsätzlich gilt aber der Gleichbehandlungsgrundsatz. Demnach ist völlig egal, ob du von dem Geld Miete bezahlst oder Goldschmuck.

    Die bei dir angelegten Kriterien dürften zu Problemen mit dem Finanzamt führen. Und das - das darf der AG gerne wissen - ist so ziemlich das letzte Amt, mit dem man sich anlegen sollte.

  • Wenn es hier wirklich um die steuerbefreite Inflationsprämie geht, dann gibt es feste Regeln für die Ausschüttung. Entweder für alle oder für niemanden.

    Dann gibt es einen Weg, wie Lilex an die Inflationsausgleichsprämie kommt: Eine Klage vor dem ArbG auf Auszahlung.

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Wenn es hier wirklich um die steuerbefreite Inflationsprämie geht, dann gibt es feste Regeln für die Ausschüttung. Entweder für alle oder für niemanden.

    Lediglich für die Höhe der Zahlung dürfen sachliche Gründe - wie z. B. Teilzeit/Vollzeit - oder auch abhängig vom Einkommen. Ganz grundsätzlich gilt aber der Gleichbehandlungsgrundsatz. Demnach ist völlig egal, ob du von dem Geld Miete bezahlst oder Goldschmuck.

    Die bei dir angelegten Kriterien dürften zu Problemen mit dem Finanzamt führen. Und das - das darf der AG gerne wissen - ist so ziemlich das letzte Amt, mit dem man sich anlegen sollte.

    Du schreibst: Entweder für alle oder für niemanden... und dann: ...abhängig vom Einkommen. Widerspricht sich das nicht? Ich habe ja nichts dagegen, eine Einkommensgrenze festzusetzen. Aber die ist so niedrig, dass es nur vereinzelte MA betrifft. Und an diese wurden 750 EUR gezahlt. Bitte versteht mich nicht falsch! Ich gönne den Kollegen das absolut! Nur haben sich einige MA mal ausgerechnet, welches Einkommen man da haben dürfte. Und das liegt noch unter der niedrigsten Gehaltsgruppe, die es bei uns gibt. Aber angeblich würde es Kollegen geben, die darunter liegen. Nachprüfen können wir es nicht.


    Ich habe jetzt mal eine Kostenaufstellung gemacht und war erschrocken, was rausgekommen ist. Laut Rechnung habe ich gerade mal 10 EUR im Monat übrig und einen kaputten Herd. 7 Jahre muss ich noch bis zur Rente. 10 EUR x 12 Monatex 7 Jahre = 840 EUR. Also kann ich mir zur Rente einen neuen Herd leisten ;)


    Es ist eben wiedermal so bei unserem AG, dass er sich nun wieder als Gönner darstellt und sich feiern lassen will und davon ausgeht, dass alle MA so dämlich sind und da nicht mal nachrechnen.


    Aber aus all dem ist für mich eine ganz neue Idee entstanden: All die MA, die nun auch endlich (firmen-)öffentliche Kritik üben frage ich vor den nächsten BR-Wahlen an, ob sie mitmachen möchten.


    Werde dann nach dem Gespräch mal mitteilen, was rausgekommen ist. Und vielen Dank für Eure Meinungen und Hinweise!!

    ~~~ Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. ~~~

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  • Bei uns gab es im Dezember eine Regelung zur Zahlung einer Inflationsprämie.

    Wie genau sieht diese Regelung denn aus und aus welchem Topf kommt das Geld? Und wie groß ist der Topf denn tatsächlich?!


    Bei uns wurde ein Viertel dieser Summe zugestanden, aber nur für MA mit so geringem Einkommen, dass es nur einen klitzekleinen Prozentsatz betraf (einstellig).

    .... die ist so niedrig, dass es nur vereinzelte MA betrifft. Und an diese wurden 750 EUR gezahlt.

    Der BR soll sich die Listen vorlegen lassen. Denn 3000 Euro zu nennen und dann überhaupt nur einem sehr kleinen Teil der Belegschaft maximal 750 Euro zu zahlen, ist ja mal Verarsche hoch zehn.


    Rechnet mal überschlagsweise, was Anzahl der Belegschaft (oder zur Not Anzahl der VK) mal 3.000 Euro ausmacht.

    Dann die Gegenrechnung, was das eine Prozenz mal 750 Euro ausmacht. Und dann fragt mindestens ein Viertel der Belegschaft, wo die Differenzsumme verblieben ist. Und wie der geneigte AG denn bitteschön "soziale Härte" definiert und nach welchen Kriterien er das beurteilt. Zur Not auf einer eilends einberufenen außerplanmäßigen Betriebsversammlung.


    Seltsame Fragen zur Beurteilung sozialer Härte sind das Eine, aber selbst diesen dann maximal ein Viertel der Summe zu zahlen, ist ja schon weitaus mehr als schwäbisches "G'schmäckle" und bayrische Amigos zusammen.


    Ansonsten: Fragen darf der AG viel. Man muss nur nicht auf alles antworten bzw. nicht immer wahrheitsgemäß.

    Schau mal bei Einstellungen nach, da sind erlaubte Fragen auch stets ein Thema.


    Du kannst ganz grob dein Beispiel mit deinen freien 10 Euro je Monat und dem kaputten Herd erwähnen, wobei du die Kosten nicht detailliert aufschlüsseln musst bis zu deinem Einkaufsverhalten und Essgewohnheiten.

    Miete, Strom, Wasser, Lebensmittel, Versicherungen. Fahrtkosten zur Arbeit und dadurch anfallende weitere Fahrzeugkosten nicht vergessen! Falls Öffis: auch deren Preise steigen. Womit wir auf die Preisanstiege kommen: viele Mieter haben nette Nachzahlungen zu erwarten für Heizung und Warmwasser. Die allg. Lebenshaltungkosten sind nunmal spürbar gestiegen, man suche sich den Inflationsindex nach Region ggf. selbst heraus - will sagen, die Kalkulationen der letzten beiden Jahre werden für 2023 nicht ausreichen und man muss da schon Mehrkosten einplanen - kannst bei der Fragerunde deines AG durchaus berücksichtigen und "einpreisen".

    Rücklagen für Ersatz von Geräten (in Betrieben nennt man das Abschreibung) sind auch legitim - außer vielleicht beim Sozialamt, aber die sind teilweise eh nicht von dieser Welt.

    Man wird alt wie ein Haus und lernt doch nie aus.

  • Wie genau sieht diese Regelung denn aus und aus welchem Topf kommt das Geld? Und wie groß ist der Topf denn tatsächlich?!

    Zur letzten Betr.-vers. hatte die GF bekannt gegeben, dass es nichts gibt. Im Dezember dann haben sie bekannt gegeben, dass sie doch zu einer Zahlung bereit sind. Und zwar wird an die MA 750 EUR gezahlt, die bis zu einer festgelegten Grenze Einkommen haben. Wir sind ganz rund gerechnet ca 1000 MA. Angeblich hätten 100 MA die Prämie bekommen = 75.000 EUR. Jahresgewinn: 84 MILLIONEN EUR. Aus welchem Topf das kam? Das weiß keiner.


    Mein Gespräch war übrigens nach 8 Minuten beendet. Erst wurde ich die Hälfte der Zeit vollgesabbelt, wie toll doch eine Webcam zu einer perfekten Kommunikation beiträgt. Habe ihm erklärt, dass ich seine Meinung absolut verstehe, ich ihn aber darum bitte, auch meine Meinung - nämlich keine Kamera nutzen zu wollen - zu respektieren. Konnte er gar nicht verstehen, vor allem, weil mein Chef auch Kameras ablehnt. Naja und dann hat er mich 4x gefragt, was ich von diesem Gespräch erwarte. HÄH?? Natürlich wollte ich wissem, ob er meinen Antrag genehmigt. Nein, das meinte er nicht. Er wolle wissen, was ich von dem Gespräch erwarte. Kam mir voll verarscht vor. Und dann meinte er, ich könne ja ein BRM hinzuziehen. Und dann hab ich dann gesagt, dass wir das Gespräch nun beenden und ich nach Abstimmung mit dem BR einen neuen Termin vorschlage.


    Habe es dann einigen Kollegen erzählt, die den Typ kannten. Und die sagten alle eindeutif, das ist ein A.....


    Jedenfalls warte ich jetzt auf Meldung bzw. Termin vom BR und dann geh ich es nochmal an. Immerhin habe ich dadurch viel Bewegung.... Seit Freitag Mittag bin ich nur noch am Kopfschütteln :D :D :D

    ~~~ Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. ~~~

    ~~~ Eine Lösung hätte ich - mir fehlt nur das passende Problem. ~~~

  • Ich verstehe ehrlich gesagt euren Br nicht. Laut BetrVg § 87 Abs.1 Nr.10 sind Prämien mitbestimmungspflichtig.

    Der Betriebsrat kann die Lohngestaltung, insbesondere deren Grundsätze sowie die Einführung und Anwendung neuer Entlohnungsmethoden, mitbestimmen, soweit es keine gesetzliche oder tarifliche Regelung gibt. Insbesondere mitbestimmungspflichtig sind dabei übertarifliche Zulagen sowie Sonderzahlungen und Prämien. Das Mitbestimmungsrecht wird insbesondere relevant, wenn die Prämie nicht allen Mitarbeitenden ausgezahlt werden soll. Also müsste doch euer BR darüber Bescheid wissen welche Kriterien man erfüllen muss wer die Prämie bekommt und was als Härtefall angesehen wird.



    wenn man düngen will reicht es nicht durch den Zaun zu furzen.

  • Wir sind ganz rund gerechnet ca 1000 MA. Angeblich hätten 100 MA die Prämie bekommen

    Also ca. 10% der MA haben überhaupt etwas bekommen, und zwar ein Viertel der verkündeten Summe, der Rest garnichts?!

    Da ergibt die aviserte Summe von bis zu 3.000 Euro je MA erst recht keinerlei Sinn.


    Wenn man mittlere Einkommen mit einer kleinen Summe (z.B. diesen 750 Euro) und die Geringverdiener mit z.B. 1.500 Euro gestützt hätte, vielleicht auch alternativ Geringverdiener mit 3.000, mittlere Einkommen mit 1.500 und die höheren Einkommen (bis zu sagen wir mal 5.200 oder bis 6.000 Euro o.ä. monatlich) noch mit der kleinen Summe von 750 Euro, dann ergäbe die Bezeichnung des Topfes als Inflationsprämie noch noch irgendwie Sinn - aber nur den kleinsten Einkommen überhaupt nur einen eher kleinen Teilbetrag der angeblichen Maximalprämie zu geben und allen Anderen nichts, ist Verarsche hoch zehn.

    Ich neige ja nun wirklich nicht zu aus der Luft gegriffenen Unterstellungen, aber hier drängt es sich doch doch förmlich auf, dass ein ziemlich großer Prämientopf mit dem Etikett "Inflationsprämie" gefüllt wurde, der nun zu ~98% in Managerboni ausgeschüttet wird .... oder aber der Sachverhalt stellt sich letzlich ganz anders dar als geschildert.

    Man wird alt wie ein Haus und lernt doch nie aus.

  • Dann gibt es einen Weg, wie Lilex an die Inflationsausgleichsprämie kommt: Eine Klage vor dem ArbG auf Auszahlung.

    Wen man Gewerkschaftsmitglied ist bzw anderweitig Rechtsschutz hat, könnte man das Vorgehen des AG anwaltlich prüfen lassen.

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Ich verstehe ehrlich gesagt euren Br nicht. Laut BetrVg § 87 Abs.1 Nr.10 sind Prämien mitbestimmungspflichtig.

    Wir alle nicht, mimmie. Verhandelt haben sie ja, aber mit keinem Ergebnis - ergo es sollte keine Zahlungen geben. Nach Kritik einiger MA wurde dann von der GF das o.g. festgelegt.

    Also ca. 10% der MA haben überhaupt etwas bekommen, und zwar ein Viertel der verkündeten Summe, der Rest garnichts?!

    Da ergibt die aviserte Summe von bis zu 3.000 Euro je MA erst recht keinerlei Sinn.


    Wenn man mittlere Einkommen mit einer kleinen Summe (z.B. diesen 750 Euro) und die Geringverdiener mit z.B. 1.500 Euro gestützt hätte, vielleicht auch alternativ Geringverdiener mit 3.000, mittlere Einkommen mit 1.500 und die höheren Einkommen (bis zu sagen wir mal 5.200 oder bis 6.000 Euro o.ä. monatlich) noch mit der kleinen Summe von 750 Euro, dann ergäbe die Bezeichnung des Topfes als Inflationsprämie noch noch irgendwie Sinn - aber nur den kleinsten Einkommen überhaupt nur einen eher kleinen Teilbetrag der angeblichen Maximalprämie zu geben und allen Anderen nichts, ist Verarsche hoch zehn.

    Ich neige ja nun wirklich nicht zu aus der Luft gegriffenen Unterstellungen, aber hier drängt es sich doch doch förmlich auf, dass ein ziemlich großer Prämientopf mit dem Etikett "Inflationsprämie" gefüllt wurde, der nun zu ~98% in Managerboni ausgeschüttet wird .... oder aber der Sachverhalt stellt sich letzlich ganz anders dar als geschildert.

    Genau, Scheeks, der Rest ging leer aus. Natürlich vermuten sehr viele MA das gleiche wie Du, nämlich dass sich die Manager wieder die Taschen vollgestopft haben. Wie meinst Du Deinen letzten Satz? Dass ich es falsch schildere?


    Eben hatte ich ein zweites Gespräch mit dem Personalchef. Ergebnis: Ich kenne jetzt seinen beruflichen Werdegang, musste zusätzlihe Kriterien angeben außer der normalen Teuerung und dass ich Bescheid bekomme.


    Zudem hatte er folgendes erklärt: Bei Festlegung der Inflationsprämie sind sie von dem (angeblichen) Durchschnittseinkommen der Stadt in Höhe von 35.000 EUR ausgegangen. Google schüttet leider zig verschiedene Ergebnisse aus, also nicht nachvollziehbar, denn die gehen bis zu 48.000 EUR. Dann soll unsere Firma große Teile der Gewinne in andere Unternehmen unserer Konzerngruppe investieren müssen (z.B. ÖPNV). Für kleine MA wie mich sind diese ganzen Finanzprozesse leider bömische Dörfer.

    Wen man Gewerkschaftsmitglied ist bzw anderweitig Rechtsschutz hat, könnte man das Vorgehen des AG anwaltlich prüfen lassen.

    Ja, ich bin in der Gewerkschaft. Und Du hast Recht, kann man durchaus mal prüfen lassen. Werde ich nächste Woche gleich mal veranlassen.


    LG Lilex

    ~~~ Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. ~~~

    ~~~ Eine Lösung hätte ich - mir fehlt nur das passende Problem. ~~~

  • Wie meinst Du Deinen letzten Satz? Dass ich es falsch schildere?

    Nicht wissentlich falsch. Aber manchmal sind Formulierungen irreführend und die Empfänger verstehen sie anders, als der Sender sie meinte. U.U. verstehen wir etwas anders, als es tatsächlich aussieht und du es zu schildern versuchtest.
    Und ich schließe doe Option ein, dass du selbst falsch/unvollständig informiert bist, als uns zwar deinen Stand korrekt geschrieben hast, aber dir unbekannte Details fehlen ... usw. ...


    Bei Festlegung der Inflationsprämie sind sie von dem (angeblichen) Durchschnittseinkommen der Stadt in Höhe von 35.000 EUR ausgegangen. Google schüttet leider zig verschiedene Ergebnisse aus, also nicht nachvollziehbar, denn die gehen bis zu 48.000 EUR.

    Na das ist ja mal ein ganz großes Märchen. Die Stadt, also Personalstelle und/oder Kämmerer, hat die Zahlen und kann Durchschnittseinkommen ermitteln, frei nach Churchill sogar mit einigermaßen steuerbarem Ergebnis.

    Zudem fehlt auch hier jeder Bezug zum Durchschnittseinkommen und der Höhe der avisierten wie auch der dann (für einige Wenige) gezahlten Prämie .... was haben die 3.000 Euro oder die 750 Euro mit dem Durchschnittseinkommen in der Stadt oder auch nur verschiedenen Betrieben der Stadt zu tun? Hat sich die Inflation für/auf Verwaltungsangestellte anders ausgewirkt als z.B. für Mitarbeiter im Bauhof?


    Das ganze wirkt geradezu wie ein Musterbeispiel von Willkür und Verschleierung.

    Man wird alt wie ein Haus und lernt doch nie aus.

  • Das ganze wirkt geradezu wie ein Musterbeispiel von Willkür und Verschleierung.

    Und Unwillen. Vergiss den Unwillen nicht...


    Ein schlauer Mensch hat ein mal gesagt: Wer will, findet Möglichkeiten. Wer nicht will, findet Gründe.

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • Nicht wissentlich falsch. Aber manchmal sind Formulierungen irreführend und die Empfänger verstehen sie anders, als der Sender sie meinte. U.U. verstehen wir etwas anders, als es tatsächlich aussieht und du es zu schildern versuchtest.
    Und ich schließe doe Option ein, dass du selbst falsch/unvollständig informiert bist, als uns zwar deinen Stand korrekt geschrieben hast, aber dir unbekannte Details fehlen ... usw. ...

    Jetzt verstehe ich. Natürlich fehlen mir definitiv Fakten und Daten. Ich kann nur wiedergeben, was ich selbst erfahren habe bzw. was an die MA kommuniziert wurde. Und ich schließe nicht aus, dass es bei der Kenntnis aller Fakten ein anderes Bild ergeben könnte. Ob dies aber positiver sein, wage ich zu bezweifeln.


    Na das ist ja mal ein ganz großes Märchen. Die Stadt, also Personalstelle und/oder Kämmerer, hat die Zahlen und kann Durchschnittseinkommen ermitteln, frei nach Churchill sogar mit einigermaßen steuerbarem Ergebnis.

    Zudem fehlt auch hier jeder Bezug zum Durchschnittseinkommen und der Höhe der avisierten wie auch der dann (für einige Wenige) gezahlten Prämie .... was haben die 3.000 Euro oder die 750 Euro mit dem Durchschnittseinkommen in der Stadt oder auch nur verschiedenen Betrieben der Stadt zu tun? Hat sich die Inflation für/auf Verwaltungsangestellte anders ausgewirkt als z.B. für Mitarbeiter im Bauhof?


    Das ganze wirkt geradezu wie ein Musterbeispiel von Willkür und Verschleierung.

    Wir sind nicht bei der Stadtverwaltung, wir sind der kommunale Energieezeuger, der zusammen mit anderen städtischen Unternehmen (z.B. ÖPVN, Wasserwirtschaft usw.) eine Gruppe bilden. Dieses Durchschnittseinkommen wurde als Grundlage genommen, wer diese Zahlung erhalten soll. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, weiß ich auch nicht. Die MA gehen auch von Willkür aus. Und ich denke, da wird es noch einigen Wirbel geben.


    Und Unwillen. Vergiss den Unwillen nicht...


    Ein schlauer Mensch hat ein mal gesagt: Wer will, findet Möglichkeiten. Wer nicht will, findet Gründe.

    Jepp!!! Auf der einen Seite werden neue Stellen speziell für FK geschaffen, auf der anderen Seite hören wir Kleinen immer "Das geht so leider nicht" - egal bei welchem Anliegen.

    ~~~ Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. ~~~

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  • Wir alle nicht, mimmie. Verhandelt haben sie ja, aber mit keinem Ergebnis - ergo es sollte keine Zahlungen geben. Nach Kritik einiger MA wurde dann von der GF das o.g. festgelegt.

    verstehe ich das richtig?


    der GF hat die Prämie festgelegt, weil es keine Einigung mit dem BR gab? also Inflationsprämie ohne BV dazu?

    Die Scheu vor der Verantwortung ist eine Krankheit unserer Zeit, denn Macht ohne Verantwortung ist wie ein Feuer außer Kontrolle.


  • verstehe ich das richtig?


    der GF hat die Prämie festgelegt, weil es keine Einigung mit dem BR gab? also Inflationsprämie ohne BV dazu?

    Genau, es gibt keine BV dazu. Die Höhe der Prämie und die Verdienstgrenze wurden von der GF bzw. dem Konzern willkürlich bzw. nach den weiter oben genannten (angeblichen) Kriterien festgesetzt. Wobei diese Kriterien auch recht willkürlich erscheinen.


    Ich mein, es gibt viele, viele Firmen, die sich das einfach nicht leisten können. Nur uns ko.... es an, dass in unserem Unternehmen mit einem Jahresgewinn von 84.000.000 (in Worten Vierundachtzig MILLIONEN) EUR so bescheiden mit den MA umgegangen wird.


    Die bei dir angelegten Kriterien dürften zu Problemen mit dem Finanzamt führen. Und das - das darf der AG gerne wissen - ist so ziemlich das letzte Amt, mit dem man sich anlegen sollte.

    Welche genau meinst Du?

    ~~~ Alle sagten: Das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht. ~~~

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