Private Homepage Wahlvorstand

  • Hallo zusammen,


    Ich weiß, die Firma müsste mir die Möglichkeit eines Auftritts im Firmen-Intranet geben.

    Das ist bei uns scheinbar nicht so schnell umzusetzen. Der neue BR wird sich später damit befassen.

    Eine private Homepage wäre jetzt die einfachste Lösung.

    Darf der Wahlvorstand eine eigene private Homepage betreiben?

    Als Wahlvorstandsvorsitzender würde ich eine private Domain kaufen und darauf Informationen veröffentlichen.

    Allgemeine Infos und Links zu BetrVg und WO, einem Ablaufplan, wie man sich bewerben kann etc

    Klar ist, dass ich keine Wählerlisten oder Vorschlagslisten veröffentlichen darf.

    Ist es aber erlaubt, das Wahlausschreiben, die einzelnen Fristen, den Wahltermin, Wahlort zu veröffentlichen.

    Eine Idee ist, die verschiedenen Formulare zum Download anzubieten. Listenvorschlag, Stützunterschriften, Briefwahlanforderung etc.

    Diese sind aber mit der Adresse des Wahlvorstandes und damit des Firmennamens.

    Wir haben auch einen eigenen Handzettel mit Firmenlogo entworfen. Darf der auch rauf?

    Danke für Eure Meinungen

    Michael

  • Sobald du Firmeninterna, wie Wahlen überhaupt oder Ort des Wahllokals oder gar das Firmenlogo verwendest, solltest du nichts ohne Einverständnis des AG machen.


    Das könnte Dir sonst auf die Füße fallen.


    Geh einfach zum AG, sag ihm Du hättest verstanden, dass der AG das intern so schnell nicht organisiert bekäme (was ich als ITler, wenn ihr doch schon ein Intranet habt, nicht im Ansatz nachvollziehen kann), also würdest Du jetzt auf Firmenkosten (!!!) einfach eine simple Website aufbauen, damit ihr die Wahl ordentlich organisieren könnt.


    Warum auf Firmenkosten? a) Weil der AG die Kosten der Wahl trägt und b) Er sich dann nicht mehr über die Verwendung des Firmenlogos beschweren kann.


    Vermutlich wird er dann doch plötzlich eine Möglichkeit finden, dass ihr das intern geregelt bekommt. Sagt er jetzt nämlich einfach nur nein, wäre der Vorwurf der Behinderung der Wahl nur noch schwer zu entkräften.

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • wofür benötigt ein Wahlvorstand denn eine Internetpräsenz?

    Da würde ich als AG aber auch nein sagen.

    Nicht die Dinge sind positiv oder negativ, sondern unsere Einstellung macht sie so. (Epiktet, gr. Philosoph)

  • wofür benötigt ein Wahlvorstand denn eine Internetpräsenz?

    Wenn ich das richtig verstanden habe, wollte der WV eigentlich eine InTRAnetpräsenz. Was ich im Zeitalter von allgemeinem Home-Office durchaus nachvollziehen kann, weil Aushänge dort so schlecht zu lesen sind.


    Die InTERrnetpräsenz ist nur der Plan B, weil der AG hier zumzickt und meint, das ginge nicht mal eben so (was ich für völlig an den Haaren herbeigezogen halte (was aber auch nur eine Vermutung ist, vielleicht haben die ihr Intranet ja wirklich noch von irgendeinem Azubi per HTML stricken lassen, dann ist das echt nicht so einfach- sollte sie aber ein modernes CMS (Content Management System) benutzen (was heute eher der Standard ist, heißt "geht nicht so einfach" eigentlich "habe ich keinen Bock drauf"))

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  • Was ich im Zeitalter von allgemeinem Home-Office durchaus nachvollziehen kann,

    ja, aber...


    Der AG muss ja nur die notwendigen Kosten der Wahl tragen und auch wenn das mit dem Intranet vermutlich recht einfach möglich ist sehe ich die Notwendigkeit nicht, denn das würde ja nichts von dem ganzen anderen Gedöns was der Wahlvorstand verschicken muss etc ersetzen, also zusätzliche, nicht notwendige Kosten...

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  • also zusätzliche, nicht notwendige Kosten...

    zusätzliche - marginal, aber ja

    nicht notwendig - das sehe ich, in Anbetracht der Umstände, völlig anders. Im "normalen" Betrieb kann es mir egal sein, ob die AN an den Aushängen einfach vorbeirennen und sie nicht lesen. Nicht das Problem des WV (und durch den "Flurfunk" funktioniert das ohnehin meistens bestens). Wenn aber kaum jemand im Büro ist und es ein Intranet gibt, halte ich das durchaus für das Mittel der Wahl um ordnungsgemäß zu informieren. Insofern sehe ich (vor dem Hintergrund der aktuellen Lage) hier durchaus eine Notwendigkeit.

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  • das sehe ich, in Anbetracht der Umstände,

    immerhin gibst Du Maikell viele gute Begründungen seinem AG gegenüber.

    Ich bin da ja eigentlich bei Dir, aber der AG kann es sich einfach machen und die Notwendigkeit bestreiten, dann muss der WV das einklagen.

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  • Eine private Homepage für dienstliche Angelegenheiten verursacht bei mir Magenschmerzen. Und ich verlasse mich gerne auf meinen Bauch, immerhin habe ich ihn jahrelang gezüchtet.


    Denke wie wohl alle hier, dass es eher ein "nicht-wollen" ist und nicht ein "nicht-können", eine entsprechende Intranetlösung zu bieten.

    Demnach würde ich zum Chef gehen und ganz direkt sagen:

    "Intranet geht nicht? Schade eigentlich, aber auch kein Problem. Die Infos müssen gespielt werden, und wenn das nicht digital geht, dann müssen wir das eben papierhaft, auf dem Postweg und per Hand machen. Dauert natürlich alles länger und der Wahlvorstand wird so wohl länger seiner regulären Tätigkeit nicht nachgehen können. Zudem produzieren wir natürlich viele Kopien die dann höchstwahrscheinlich im Mülleimern landen, wird Greta nicht wirklich zufrieden mit uns sein, aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof."


    Vielleicht wird ja dann doch eine Lösung gefunden, wenn es an den Geldbeutel geht.

    Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen

    (Aristoteles)


    Noch ein Tipp für die derzeitige Nachhaltigkeitsdebatte:

    Save Water - Drink Wine !!

  • Ich habe als KBRM erlebt, wie ein Prozess um eine Internetpräsenz in Bausch und Bogen gg den AG verloren wurde - der AG hatte einen eindeutigen Unterlassungsanspruch zugesprochen bekommen.


    Das sehe ich auch hier.


    Der Weg kann nur sein, die Notwendigkeit einer sehr baldigen Intranetpräsenz gut zu verargumentieren und dann ggf im einstweilige Verfügungsverfahren zu erstreiten, bzw den Zugang zu den anderen gängigen Informationskanälen im Betrieb (z.B. Rundmails).

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)