Hallo! Ich bin Schwerbehindertenbeauftragte und habe folgendes Problem: Ein junger Kollege hat sich nach einem Sportunfall zu Hause massiv verletzt, wurde mehrfach operiert, war in Reha und nimmt immer noch Reha-Maßnahmen in Anspruch. Seine alte Tätigkeit in der Fertigung kann er auf keinen Fall wieder aufnehmen. Nach einem BEM-Gespräch wurde versucht, ihn auf einem "Schon-Arbeitsplatz" in der Fertigung unterzubringen, aber auch das erwies sich als unmöglich. Heben, Tragen etc. kommt nicht infrage. Die Wiedereingliederung ist gescheitert. Eine evtl. Lösung wäre eine Umschulung, ein PC-Arbeitsplatz, eine "sitzende" Bürotätigkeit. Es haben sich hier verschiedene Themenfelder in einem Berufsförderungswerk aufgetan, die auch in unserem Unternehmen evtl. Sinn machen würden.
1.) Wie wird der Kollege, wenn er die Umschulung startet, bezahlt? Wer übernimmt die Kosten? Momentan werfen alle Träger den Ball hin und her.
2.) Der Kollege hätte natürlich gerne eine Zusicherung, dass die Firma ihn nach der Umschulung übernimmt, die hat er jedoch nicht erhalten. Es hängt davon ab, wie gut er die Umschulung macht, wie er gesundheitlich klar kommt und ob letztendlich tatsächlich eine Stelle in diesem Bereich frei wird oder geschaffen werden kann. Die Firma bietet jedoch an, Praktika zu ermöglichen. Hat der Arbeitgeber in diesem Fall überhaupt irgendeine Verpflichtung gegenüber dem Kollegen?
3.) Sollte der junge Mann die Umschulung nicht schaffen, wie wird es dann für ihn weitergehen? Wird er "verrentet"? Er hat noch schulpflichtige Kinder und braucht das Geld.
Kennt jemand einen solchen Fall?