Hallo Zusammen,
ich suche hier Hilfe für eine Freundin.
Vorgeschichte: Die Person ist seit dem 1.07.2016 bei dem Arbeitgeber angestellt. Im Winter 2017 / 2018 kam es zu einem Vorfall auf der Arbeit. Dieser wurde nicht aufgeklärt, sondern es wurde eine Entschuldigung von meiner Freundin verlangt. Man sagte ihr auch, sie sollte ihr Verhalten überdenken. Ihre Nachfrage, was man ihr vorwarf, wurde nie konkret beantwortet. Seit dem gab es kein vernünftiges Auskommen mit dem betroffenen Arbeitskollegen und ihrem Chef. Zudem ereigneten sich immer wieder Vorfälle mit dem betroffenen Kollegen, die auch nicht durch den Betriebsrat aufgeklärt wurden. Meine Freundin wurde zweimal abgemahnt, da sie nur ihre Krankmeldung abgegeben hatte und sich nicht bei ihrem Chef krankgemeldet haben soll (was aber falsch behauptet wurde).
Nach diesen Ereignissen, erkrankte meine Freundin im Januar 2018 schwer an der Hauterkrankung Dyshidrose. Durch diverse Arztpraxen und auch das Krankenhaus waren diese Beschwerden nicht behandelbar. Durch starke Symptome an den Füßen konnte meine Freundin vor Schmerzen kaum noch gehen. Die Erkrankung tritt in Schüben auf. Die Schübe inklusive der Abheilung dauerten über Wochen an. Ihr fiel auf, dass diese Schübe in Verbindung mit Stress auftraten. Die Krankheit besserte sich erst, als ihre Hausärztin sie im ersten Halbjahr 2020 krankschrieb. Die Begründung für die Krankschreibung war Mobbing und auch Bossing.
Im Juni 2020 wurde meiner Freundin Krebs in der Schilddrüse mit Metastasen in den Hals diagnostiziert.
Eine im Frühjahr 2021 absolvierte Reha, empfiehlt unumgänglich den Wechsel des Arbeitsplatzes, wegen des bestehenden und weiterhin ungelösten Arbeitsplatzkonfliktes.
Aktuelle Situation und FRAGE:
In der Firma wurde es nun im Rahmen eines BEM klar formuliert, dass meine Freundin einen neuen Arbeitsplatz benötigt.
Das Gespräch fand ohne einen BEM Beauftragten statt und das Protokoll dazu wurde nicht unterschrieben.
Meine Freundin fand zufällig vor einiger Zeit eine passende Stellenausschreibung und bat den Betriebsrat um Prüfung, ob sie hierhin umgesetzt werden kann. Auf ihre Nachfrage hin, wie der aktuelle Stand dazu sei, wurde ihr jetzt gesagt, sie müsste sich bewerben.
Hier stellt sich die Frage, ob dieses Verfahren so richtig ist. Vom Schwerbehindertenvertreter kam per Mail "Glückwünsche für die Bewerbung".
Nochmal zur Erinnerung: Es geht hier darum, dass eine Mitarbeiterin umgesetzt werden soll, weil Mobbing und Bossing am alten Arbeitsplatz nicht aufgeklärt werden.
Ein Wiedereinstieg soll mit dem Hamburger Model erfolgen. Ist das so überhaupt möglich?
Und muss sie hinnehmen, dass sie in Konkurrenz zu anderen Mitbewerbern steht?
Was passiert, wenn jemand anderes eingestellt wird? Wie lange soll sie sich unter Umständen auf mehrere Stellen bewerben, um endlich einen neuen Arbeitsplatz zu bekommen?
Für mich ist das alles auch sehr fragwürdig.
Ich bin dankbar für jeden Rat.
Grüße Lucie B.