Moin Zusammen,
da hier die Meinungen auseinandergehen und jeder sein eigenes Süppchen kocht, möchte ich mal die große Mehrheit befragen, wie sie vorgehen würde.
Es wird länger, sorry.
Zum Fall,
vor ca Anderthalb Jahren hat eine junge Kollegin (Anfang 20, 5 Jahre in der Firma, ehemalige Azubi) einen langjährigen Kollegen der Sexuellen Belästigung beschuldigt.
Das ganze endete in einer Privatklage und es kam raus, das nichts passiert und alles erlogen war (es gab mehrere Zeugen). Freispruch für ihn.
Die Kollegin war mit seinem Sohn zusammen, sie haben sich getrennt und er hat den Kontakt zu ihr eingeschränkt weil sie wirklich Bockmist gebaut hat.
Diese Zurückweisung wollte sie mit ihrer Behauptung rächen.
Es kam des weiteren raus, das sie genau das gleich schon bei 3 anderen Kollegen abgezogen hat, die aufgrund ihrer Beschuldigung, gekündigt wurden.
Diese Kollegen wurden im Nachgang befragt, Zeugen wurden aufgetrieben und es war genau wie beim betroffenen Kollegen (sie kamen gut miteinander aus, dann hat sie Mist gebaut, die Kollegen haben den Kontakt minimiert, sie behauptete, der Betreffende hätte sie sexuell Belästigt).
Die Kollegin ist inzwischen nicht mehr in der Firma ABER ihre Eltern.
Während der Vater sich komplett raushält, erträgt es ihre Mutter nicht, das ihre Tochter "schlecht gemacht" wurde.
Sie rannte durch etliche Abteilungen, erzählte Kollegen:innen ihre Sicht der Dinge und behauptet weiter, er hätte ihr Tochter Belästigt, er wäre ein Lügner und sie würde ihn jetzt fertig machen.
Sie wurde vor einem Jahr deswegen zum Niederlassungsleiter zitiert, der ihr wohl gesagt hat, das sie aufhören soll, sonst führt ihr Verhalten zu Konsequenzen, zu ihrem Nachteil. Es kehrte Ruhe ein, bis jetzt.
Die Tochter hat Widerspruch eingelegt und die Mutter flitzt wieder durch die Abteilungen.
Der Kollege wird regelmäßig von Kollegen aus anderen Abteilungen angesprochen und auf dem laufenden gehalten, was die Mutter alles erzählt.
Vor 2 Tagen kamen dann Kollegen aus einer Abteilung zu uns, und haben sich über sie beschwert, da sie es nicht mehr hören können, und sie, sie von ihrer Arbeit abhält.
Nun wird diskutiert, wie wir am besten Vorgehen sollen.
1. Option:
Einige wollen sie nächste Woche zum Gespräch einladen und sie nur "verwarnen".
Also ihr sagen, das sie durch ihr Verhalten den Betriebsfrieden stört und im schlimmsten fall gekündigt werden kann.
2. Option:
Andere wollen mit den Kollegen die sich beschwert haben und den betroffenen Kollegen (der der sexuellen Belästigung verdächtigt wurde) zum Personalchef und/oder Niederlassungsleiter gehen und ihn zum Handeln auffordern
3. Option:
Dann gibts noch die Fraktion die gleich nach BetrVG §104 handeln und den Arbeitgeber aufgrund dessen zu einer Kündigung ihrerseits auffordern will
4. Option
Und zum Schluß jene, die sich komplett raushalten wollen. "Sollen die mal unter sich klären" "sein Anwalt soll den AG zum handeln auffordern" ect,
Was würdet ihr Raten?
Ich bin der Auffassung, das etwas passieren MUSS, da der betroffene Kollege verständlicherweise mit den Nerven fertig und die anderen Kollegen tierisch genervt sind. Ich persönlich vertrete die 2. Option, da ich sie nicht so einschätze, das bei ihr eine "Verwarnung" auf lange Sicht etwas bringt und ich nicht ausschließe, das uns Option 3 nicht auf die Füße fällt.
Welche Option wäre im vorliegenden Fall das Beste für die Beteiligten?
Gibt es noch weitere Optionen, die wir noch nicht bedacht haben?
Bevor Fragen kommen, warum die ersten 3 Fälle nicht aufgeploppt sind:
Die jeweiligen MA wurden über die Beschuldigung informiert und waren der Ansicht, das es Aussage gegen Aussage steht. Sie dadurch in ein schlechtes Licht gerückt werden und sind mehr oder weniger Freiwillig gegangen ohne uns zu informieren (in den Kündigungsschreiben stand nichts und bei der Befragung der MA durch uns, haben sie andere Gründe genannt, warum sie nun gehen).
Da es immer in verschiedenen Abteilungen stattfand und die jeweiligen Schichtleiter nicht miteinander kommuniziert haben, blieben die Fälle in den jeweiligen Abteilungen.
Liebe Grüße
Zitronenapfel