Hallo zusammen,
ich schildere einfach mal zuerst die aktuelle Situation bei uns in der Firma und komme dann zu den Fragen bzw. hätte gern einfach eure Meinungen zu den Themen.
Die Firma, in der ich erst seit einigen Monaten arbeite, arbeitet aktuell mit einer anderen Firma zusammen und für das kommende Jahr ist ein Zusammenschluss geplant. Dafür gibt es aber noch einige Hürden, so dass noch nicht wirklich komplett absehbar ist, ob das auch tatsächlich passieren wird.
Dennoch wird aktuell bei meinem Arbeitgeber bereits alles mögliche "umgeordnet". Ich schildere hier mal ein paar Dinge.
Mein Arbeitsplatz soll komplett entfallen, außer ich bin bereit, zu dem Standort der anderen Firma zu fahren (über 80 km einfache Strecke bei 5 Stunden Arbeit pro Tag). Ich fühle mich aktuell ziemlich veralbert, denn mir ist beim Einstellungsgespräch nicht gesagt worden, dass es sich nur um eine vorübergehende Tätigkeit handelt oder handeln könnte, weil eine Fusion mit einem anderen Betrieb angestrebt wird. Dafür hätte ich meinen vorherigen Arbeitsplatz nämlich nicht aufgegeben. Aktuell habe ich noch keine Kündigung erhalten und es ist auch noch nicht an den BR heran getragen worden. Aber der BR weiß bereits, dass ich gehen muss, nur halt noch nicht, zu wann das Ganze passieren soll. Man argumentiert damit, es würde ja die Alternative am anderen Standort geben. Wohl wissend, dass sich fast 3 Stunden Fahrt am Tag für 5 Stunden Arbeit einfach nicht rechnen. Weder finanziell noch vom Zeitaufwand her.
Eine Kollegin, zu deren Entlastung ich eingestellt wurde, hat bereits einen Teil ihrer Arbeiten an den Standort bzw. die andere Firma abgeben dürfen/müssen. Für sie ist das aktuell eine weitere Entlastung, aber nun soll sie plötzlich ihren Urlaub mit Menschen absprechen, die nicht einmal in der gleichen Firma arbeiten. Kann man das denn eigentlich von ihr verlangen? Die Mitarbeiter dort stehen so zu mit Arbeit, dass die gar keine Zeit haben, die restliche Arbeit meiner Kollegin auch noch zu übernehmen. Da stehen die Chancen auf Urlaub mehr als schlecht.
Aber nun zum wichtigsten Punkt. Der BR (Einzelperson) wird unter Druck gesetzt. Wenn er nicht zurück tritt und den BR auflöst, würde der Zusammenschluss nicht stattfinden. Die andere Firma bzw. deren Geschäftsführer will auf keinen Fall einen BR haben. Es wird damit gedroht, dass meinem Arbeitgeber dann die Insolvenz droht. Und schon ist der BR in einer Zwickmühle. Er meint, er könne doch besser die Arbeitsplätze retten, indem er zurück tritt und damit eine Insolvenz abwendet.
Ich bin der Ansicht, sobald er zurück tritt, werden mit Sicherheit noch andere Mitarbeiter gehen müssen. Bei einer Kollegin wurde sowas schon angedeutet, wenn sie nicht "belastbar" wäre. Es gibt zwei weitere Kollegen, die dann genauso wenig gebraucht werden wie ich und deren Arbeitsplätze alles andere als sicher sind.
In dieser Situation brauchen wir alle einen BR dringender als je zuvor - ist jedenfalls meine Meinung.
Wie seht ihr das? Was würdet ihr als BR in dieser Situation machen?
Zum Abschluss erwähne ich nochmal, dass es noch gar nicht sicher ist, ob der Zusammenschluss wirklich stattfinden wird. Dazu muss ein Beschluss gefasst werden, der eine ziemlich hohe Zustimmung benötigt. Ob die erreicht wird, ist noch gar nicht absehbar. Dennoch wird die komplette Firma schon jetzt in die Richtung ausgerichtet.
Gruß
Styx