Einführung gendergerechter Sprache mitbestimmungspflichtig?

  • Ich bin der Meinung das sich dmmdl in: "Der die das Ding mit der die das Ledertasche" umbenennen muss... :D


    Bei uns in den BV habe ich einen Satz reingeschrieben:

    Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird ausschließlich die männliche Form „Mitarbeiter“ verwendet. Die Bezeichnung „Mitarbeiter“ bezieht sich auf Personen jeglichen Geschlechts.

    Dann liest sich es wirklich einfacher....

  • Alternativ könnten wir natürlich zukünftig immer die weibliche Form benutzen.

    Das kommt ja teilweise schon vor :D

    Hund (m/w/d)

    Mit dem Hund ist es ja noch einfach. Ich persönlich jedoch habe, als allabendlichen Fußwärmer, ein Haustier der Gattung Felis Catus.

    Wie soll das da jetzt heißen?? Katze (m/w/d), Kater (m/w/d) oder vielleicht Katzer (m/w/d)?

    Auf jeden Fall ist mein Felis Catus männlichen Geschlechtes nicht damit einverstanden, dass er ständig als Katze bezeichnet wird und seine korrekte Bezeichnung immer nur zur Beschreibung der Folgen übermäßigen Alkoholkonsums verwendet wird.

    Er kommuniziert mir das, indem er mir in die Badewanne kackt, wenn man ihn Katze nennt.

    Das ist doch durchaus ein Statement und könnte Schule machen. Wenn jemand Eurer Meinung nach nicht korrekt gendert, kackt ihm doch einfach mal in die Badewanne.

    Das ist doch genau die Ernsthaftigkeit, mit der man das ganze Thema angehen sollte. 8o

    „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist“

    Hanlons Rasiermesser

  • Meine inzwischen verstorbenen ;( bizarren Hausteufel hießen "Katzenbock" und "Katzenbache" oder generalisierend einfach "Mistvieh". Ihnen war aber ziemlich egal wie sie genannt wurden, solange sie ihr Futter und ihren Willen bekommen haben.


    Sie haben mir mal den Unterschied zwischen passivem und aktivem Widerstand demonstriert. Eigentlich wussten sie ja, dass sie an den Wohnzimmermöbeln nicht kratzen sollen... jedenfalls hörte ich ein *kratz kratz kratz* aus dem Wohnzimmer, lief hin und eine Katze saß friedlich auf dem Boden und schaute mich mit großen Unschuldsaugen an. Ich ging wieder ... *kratz kratz kratz*. :rolleyes:

    Den Kater habe ich auf frischer Tat erwischt und zu seinem Kratzbaum getragen. Er rannte demonstrativ wieder zurück und setzte sein Zerstörungswerk genau da fort, wo er so ungehobelt unterbrochen wurde. Irgendwann haben wir kapituliert und die Möbel zum zerkratzen frei gegeben. :rolleyes:


    Neben der Erkenntnis nicht für voll genommen zu werden, hat diese Beobachtung auch eine aus dem Menschenreich übertragbare Theorie bestätigt: Männer suchen in Meinungsverschiedenheiten meistens die direkte Konfrontation, Frauen spielen eher die mißverstandene Unschuld und machen letztlich doch was sie wollen. Ich hoffe, diese These ist nicht sexistisch. ;)

    Für einen Betriebsrat gilt: Lobt dich der Gegner, ist das bedenklich. Schimpft er, dann bist du in der Regel auf dem richtigen Weg. (August Bebel)

  • Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird ausschließlich die männliche Form „Mitarbeiter“ verwendet. Die Bezeichnung „Mitarbeiter“ bezieht sich auf Personen jeglichen Geschlechts.

    Dann liest sich es wirklich einfacher....

    Ja, das ist wirklich einfacher.


    "Bei den Gehaltserhöhungen werden nur Männer berücksichtigt, Frauen sind aber mit gemeint und dürfen sich auch wertgeschätzt fühlen."

    Ist ebenso einfacher und sogar billiger. Aber eine genauso altertümliche Einstellung.


    Ich habe schon einige BVen gelesen, in denen nur im Geltungsbereich das Wort Mitarbeiter genutzt wurde. Ein einziges Mal in der ganzen BV. Kurz davor aber der "ich habe keinen Bock auf Gleichberechtigung"-Spruch. Vielleicht hätte man da das eine mal auch "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" oder gar Mitarbeiter:innen / MitarbeiterInnen / Mitarbeiter*innen schreiben können.


    Ich gebe zu, dass die Verwendung geschlechtergerechter Sprache bei manchen Vereinbarungen recht aufwändig ist und manchmal auch einen Kunstgriff (gerade im Genitiv) braucht, aber ist es das nicht vielleicht auch wert? Das ist kein Roman, der auf guten Lesefluss achten muss. Und gleichzeitig werden Stunden darauf verwendet, juristische Spitzfindigkeiten und Formulierungen zu basteln (die dann noch unverständlicher sind als manches geschlechtergerechte Konstrukt), bei denen es dann plötzlich nicht ausreicht, wenn man vorher einfach klarmacht, was man "meint".


    Die Frauen in meinem BR bevorzugen es, wenn eine BV geschlechtergerecht geschrieben wird und wer bin ich, zu definieren, welches Geschlecht "generisch" ist? Veröffentlichungen werden bei uns geschlechtergerecht geschrieben, völlig egal, was (zumeist) alte (zumeist weiße) Männer davon halten.