Firmenbike Leasing

  • Dieses Thema wurde 2017 mal kurz diskutiert.

    Scheinbar wird es aber wieder aktuell, ich lese vermehrt, das es Unternehmen gibt. Egal ob klein oder groß, die Ihren Mitarbeitern so etwas anbieten.

    Damit meine ich jetzt nicht das Fahrrad mit dem man auf der Arbeit umherfährt. Sondern was man auch privat nutzen kann um damit zur Arbeit zu fahren.


    Falls ihr ein Dienstrad nutzt, könnt ihr mir kurz die Vor und Nachteile aufzählen.


    Danke und schöne Ostern

    Das Chaos zu beherrschen... das ist eine Kunst

  • Vorteil:

    Man muss es nicht auf einmal zahlen.


    Nachteile:

    1. Das Radl gehört einem nicht.

    2. Folgekosten (z.B. Wartungskosten) trägt man dennoch selber sofern das nicht inkludiert ist.

    3. Man kann damit nicht machen was man will.

    4. Umbauten müssen vom Leasinggeber genehmigt werden.

    5. Ob man das Radl nach der Leasing-Zeit wirklich kaufen kann ist ungewiss.

    6. Man zahlt 0,25% Steuern für den Geldwerten Vorteil wenn man das Radl über Gehaltsumwandlung nimmt (Nur als "Gehaltsextra" ist es seit 2019 steuerfrei, also wenn der AG das Radl least und dem AN überlässt), wobei sich die Steuerlast an der UVP bemisst und nicht am Kaufpreis.

    7. Es ist ein Mindestkaufpreis erforderlich. Billig-Räder können nicht per JobRad geleast werden.



    Du siehst also, dass JobRad nicht wirklich besser ist als selber zahlen. Bei Zahlung per Gehaltsumwandlung spart man zwar beim Brutto Steuern, muss aber gleichzeitig 0,25% als Geldwerten Vorteil abdrücken. M.E. sollte man auch darauf achten, nicht zuviel Gehalt umzuwandeln, sonst könnte man das später bei der Rente merken.

  • Beim Jobrad gibt es einen Nachteil nämlich das bei der der Gehaltsumwandlung , auch Barlohnumwandlung genannt, eine Gehaltsumwandlung erfolgt. Die macht das zwar zur heutigen Zeit attraktiv führt aber dazu das ein der Zukunft dadurch die Rentenhöhe, wenn auch sehr gering, reduziert wird. Aus dem Grund ist nach meinem Wissenstand auch z. B. die IGM gegen das Model der Gehaltsumwandlung und damit gegen ein Jobrad.

    Bevor wir einfache oder komplizierte Gesetzen/Verordnungen erlassen sollten wir es vielleicht mit etwas einfachen wie Hochdeutsch versuchen :)

  • 5. Ob man das Radl nach der Leasing-Zeit wirklich kaufen kann ist ungewiss.

    Das hier stimmt so nicht. Das Rad kann nach der Leasingzeit übernommen werden. Der Preis steht vor Leasingbeginn ebenfalls fest.

    Der Vorteil beim Jobrad ist, dass du wie gesagt nicht alles auf mal zahlen musst und dadurch, dass die Leasingrate vom Bruttolohn gezahlt wird eben auch Steuern sparst. Insofern ein günstiges Rad. Aber solltest Du in der Leasingzeit arbeitslos werden, so musst du das Rad entweder rauskaufen oder zurückgeben (geht nur bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit). Bei beiden Varianten hast du dann am Ende draufbezahlt.

    Vorsicht ist auch bei der Versicherung geboten die über die Jobräder angeboten wird. Die Vertragsbedingungen sind so gestaltet, dass du in der Realität dein Fahrrad vermutlich nicht immer so abschließen kannst, dass es auch versichert ist. Insofern kann man sich die Versicherung sparen und gleich über seine "normale Versicherung" mitversichern. Bei uns zahlt der AG die Jobrad-Versicherung.

    Also aus meiner Sicht ist JobRad nur vorteilhaft, wenn du das Fahrrad hinterher auch übernehmen willst und dein Arbeitsplatz über die Leasingzeit sicher ist.

    Ich nutze das Fahrrad viel für die Fahrten zur Arbeit und kann die Leasingraten quasi mit dem eingesparten Spritkosten bezahlen. Es ist aber kein Muss mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.

    Im Internet gibt es einen Jobrad-Rechner, der zeigt dir deine Steuerersparnis.

  • Meiner Meinung nach wäre es unseriös dazu eine pauschale Aussage zu machen.

    Letztendlich muss man sich genau anschauen was angeboten wird und muss es für sich selbst durchrechnen.

    Es gibt durchaus Jobrad-Angebote von denen nur der AG profitiert, es gibt aber auch welche die sich lohnen.

    Die Frage ist ja auch wie man das Jobrad-Angebot selbst nutzen will. Will man das teure E-Bike 3 Jahre als Jobrad leasen und dann übernehmen (weil man so etwas billiger wegkommt), oder will man für die nächsten 20 Jahre alle 3 Jahre ein neues Fahrrad leasen? Beim selben Angebot ist es möglich, dass sich das eine lohnt, während man beim anderen draufzahlt.

    Also: Angebot genau prüfen, rechnen, entscheiden.

    „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist“

    Hanlons Rasiermesser

  • So groß ist die Steuerersparnis nicht.

    Evtl. solltest Du die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Euer Jobrad-Angebot einfach scheiße ist. Aber das gilt doch dann nicht automatisch für alle Jobrad-Angebote.

    ...man soll ja nicht von sich auf andere schließen... ;)

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    Hanlons Rasiermesser

  • Es gibt durchaus Jobrad-Angebote von denen nur der AG profitiert, es gibt aber auch welche die sich lohnen.


    Beim selben Angebot ist es möglich, dass sich das eine lohnt, während man beim anderen draufzahlt.

    Also: Angebot genau prüfen, rechnen, entscheiden.

    ich finde die beiden Sätze unseres Paragraphenreiters fassen das ganze ziemlich gut zusammen.

    Nicht die Dinge sind positiv oder negativ, sondern unsere Einstellung macht sie so. (Epiktet, gr. Philosoph)

  • Es gibt durchaus Jobrad-Angebote von denen nur der AG profitiert,

    Kannst du bitte mal erläutern wie der AG hiervon profitieren soll? Der AG spart einen kleinen Betrag AG-Anteil zur Sozialversicherung, hat aber dafür den Verwaltungsaufwand für das Leasing. Als profitieren würde ich das daher nicht ansehen. Außerdem sind viele AG bereit den eingesparten Betrag als Zuschuß zu zahlen (z.B. für Versicherung, Wartung...).

  • Naja der Verwaltungsaufwand ist ja eher gering weil dieser eigentlich fast völlig von den Anbietern übernommen wird.

    Und wenn der AG nicht bereit ist die Ersparnis weiter zu geben dann profitiert er doch schon etwas.

    Diese Dinger werden ja immer teurer :)

  • Du arbeitest vermutlich nicht in der Verwaltung

    also davon abgesehen, dass ich auch nicht in der Verwaltung bin, arbeite ich bei einem Unternehmen mit mehr als 10000 MA in Deutschland und bei uns wird niemand extra dafür eingestellt werden, kann also so viel auch nicht sein.

    Aussage unserer HR dazu sinngemäß: wir bekommen monatlich eine Datei die in unser Abrechnungsprogramm eingespielt werden muss, alles andere macht der Anbieter.

    Nicht die Dinge sind positiv oder negativ, sondern unsere Einstellung macht sie so. (Epiktet, gr. Philosoph)

  • Kannst du bitte mal erläutern wie der AG hiervon profitieren soll? Der AG spart einen kleinen Betrag AG-Anteil zur Sozialversicherung,

    Naja, die Frage hast Du Dir ja schon selbst beantwortet. ;)

    Der Verwaltungsaufwand ist tatsächlich so gering, dass der AG unter dem Strich trotzdem was spart. (bei schlechten Jobrad-Angeboten).

    Unser Gewerkschaftssekretär hat mir das vor Jahren mal detailliert vorgerechnet. Hab ihn damals gefragt warum unser TV keine Entgeltumwandlung zwecks Jobrad zulässt (Einige MA hatten damals Interesse daran). Verdi hat bis vor kurzem Entgeltumwandlung zwecks Jobrad strikt abgelehnt, weil eben bei vielen Angeboten nur der AG ein paar Sozialabgaben spart, der MA aber unter dem Strich keinerlei Ersparnis hat, oder sogar mit einem privaten Leasing günstiger wegkommt.

    Erst in den gerade gelaufenen Tarifverhandlungen hat man sich auf eine Entgeltumwandlung zwecks Jobrad einigen können. Wie die genau aussieht weiß ich aber noch nicht. Das Ergebnis der Schlichtung wurde zwar angenommen, aber die sog. redaktionellen Verhandlungen laufen noch. Bin gespannt.

    „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist“

    Hanlons Rasiermesser

  • Dann muss/sollte mal wieder unsere Regierung Anreize schaffen. Sonst wird das nichts mit der Energiewende.


    Bei uns gibt es auch keinen TV für JobRad. Unser AG macht einfach mit. Aber dafür gibt es für JobRad eine Konzernrichtlinie.