Bewertung und Beurteilung von Vorgesetzten bei Psych. Gefährdungsbeurteilung

  • Guten Morgen,

    an unserem Standort wird gerade die Durchführung einer Psychischen Gefährdungsbeurteilung vorbereitet. Generell finden wir es eine gute Sache und wurden auch mit involviert. Nun geht es aber zu der Auswahl der Fragen, die den Mitarbeitern gestellt werden.

    Bei einigen Fragen soll das Verhalten der direkten Führungskraft beurteilt werden. Werde ich von ihr genügend wertgeschätzt, ist sie gut organisiert, trifft sie Entscheidungen schnell genug, nimmt konstruktive Kritik an usw.

    Da wir für Vorgesetzte wie "normale" Arbeiter gleichermaßen zuständig sind, sehe ich das etwas kritisch. Natürlich beeinflusst das Verhalten des Vorgesetzten auch die Psyche eines Mitarbeiters, trotzdem bin ich der Meinung, dass eine Mitarbeiter- in dem Fall Vorgesetztenbeurteilung nicht in eine Psych. GBU gehört sondern am ehesten noch in ein "normales" Mitarbeitergespräch, welches ebenfalls jährlich durchgeführt wird.

    Mich würde die Meinung von euch interessieren. Bin ich komplett auf dem Holzweg?

    Viele Grüße

    Ranzi

  • Hallo Ranzi,

    das Vorgesetztenverhalten gehört schon dazu, den jeder Vorgesetzter hat auch Vorgesetzte bis zu dem Level die ein BR nicht mehr vertritt.

    Anderseits stimme ich Dir zu das eine Bewertung von Vorgesetzten auch ein Teil des Mitarbeitergesprächs ist, aber wie ehrlich antworten die MA dem Vorgesetzten bei so einem Gespräch und werden aus den Rückmeldungen auch Massnahmen abgeleitet?

    Es ist halt immer eine Frage wie das Verhältnis MA und Vorgesetzter ist und ob der MA Angst vor Represalien hat/haben muss.

    Viele Grüße

    Bernd47

  • Hallo Bernd47,

    vielen Dank für deine Antwort.

    Du hast schon recht wenn du sagst, dass die Mitarbeiter vielleicht befrangen sind, wenn sie im Mitarbeitgespräch Tacheles reden sollen. Andererseits haben sie auch die Möglichkeit bei Problemen mit der Führungskraft auf den BR zuzukommen. Oder zu einer anderen Führungskraft ihres Vertrauens. Wir sind da schon ein sehr soziales und vertrauensvolles Unternehmen. Deswegen stört es mich ja auch, dass aus der der eigentlich guten Psych. GBU an einigen Stellen ein Nachteil für den Mitarbeiter (den direkten Vorgesetzten) entsteht. Da die Beantwortung der Fragen anonym erfolgt, kann im schlimmsten Fall auch Mist reingeschrieben werden, nur um dem Vorgesetzten eins auszuwischen.

    Viele Grüße

    Ranzi

  • Hallo Ranzi,

    da hast Du Recht es ist ein wunder Punkt bei anonymen Bewertungen, anderseits muss eine gewisse Gruppengröße vorhandensein um die Anonymität zu wahren und wenn dann einzelne dem Vorgesetzten eine reindrücken wollen, fällt dies auf und kann bei der Auswertung der Rückmeldungen entsprechend berücksichtigt werden.

    Viele Grüße

    Bernd47

  • Zitat von Club-Mate:

    Wir haben die Frage im Rahmen der GB Psyche auch gestellt. Die Frage ist sogar sehr wichtig da das Verhalten von Führungskräften die psychische Gesundheit der Mitarbeiter maßgeblich beeinflussen kann.

    Da stimme ich dir ja auch zu, ich denke es geht am Ende nur um die Auswahl der Fragen.

    Ist die Führungskraft gut organisiert?

    Trifft die Führungskraft Entscheidungen schnell genug?

    Das sind für mich unpassende Fragen.

    Werde ich von der Führungskraft wertgeschätzt?

    Behandelt mich meine Führungskraft respektvoll?

    Das sind für mich passende Fragen.

  • Zitat von Ranzi:

    Guten Morgen,

    an unserem Standort wird gerade die Durchführung einer Psychischen Gefährdungsbeurteilung vorbereitet. Generell finden wir es eine gute Sache und wurden auch mit involviert. Nun geht es aber zu der Auswahl der Fragen, die den Mitarbeitern gestellt werden.

    Du schreibst das ihr noch beim Zusammenstellen der Fragen seid. Da kannst du doch die Fragen

    Zitat von Ranzi

    Werde ich von der Führungskraft wertgeschätzt? Behandelt mich meine Führungskraft respektvoll?

    ändern. Fragen zum Führungsverhalten gehören auf alle Fälle zu GB Psyche. Da aber so allgemein wie möglich. Bei und wurden auch Fragen zu EDV neben den anderen Fragen gestellt. Auch ein lansamer Rechner, Scanner oder ein Programm kann Stress verursachen.

    Wir haben bei all den Fragen auch noch den Mitarbeiter/in gefragt ob das Problem ( welches auch immer) für ihn/ihr einen Belastung ist. Für einen MA ist hohes Arbeitsaufkommen einen Belastung der der andere braucht das um entspannt zu sein.

    Eine nette Frage am Schluss war auch: Würdes du deinem besten Freund/ in eine freie Stelle im Unternehmen empfehlen.

    Gruß

  • Wenn man PB feststellen will, gehört es natürlich dazu wo, wie und durch wen (Gruppen nicht welche Person) diese verursacht bzw. die PB vergrößert / verringert.

    DAher gehören imho solche Fragen dazu.

    Lösungsansatz ist hier die Auswertung:

    Wir haben die Befragung durch einen externen Dienstleister durchführen lassen

    Der Rückumschlag war mit Namen versehen damit geschaut werden konnte wer teilgenommen hat, Dr Fragebogen selber dann ohne Namen

    DAnn kommt zwar "nur" raus: X % sind Unzufrieden mit dem Infoverhalten ihrers Direkten Vorgestzen, oder werden zuwenig gelobt etc. aber da kann man schon draus ablesen, ob das Führungsverhalten verbessert werden müsse oder halt auch die technische Ausstattung.

  • Wenn man PB feststellen will, gehört es natürlich dazu wo, wie und durch wen (Gruppen nicht welche Person) diese verursacht bzw. die PB vergrößert / verringert.

    DAher gehören imho solche Fragen dazu.

    Lösungsansatz ist hier die Auswertung:

    Wir haben die Befragung durch einen externen Dienstleister durchführen lassen

    Der Rückumschlag war mit Namen versehen damit geschaut werden konnte wer teilgenommen hat, Dr Fragebogen selber dann ohne Namen

    DAnn kommt zwar "nur" raus: X % sind Unzufrieden mit dem Infoverhalten ihrers Direkten Vorgestzen, oder werden zuwenig gelobt etc. aber da kann man schon draus ablesen, ob das Führungsverhalten verbessert werden müsse oder halt auch die technische Ausstattung.

  • Ich bin da ganz bei Ohadle. Nicht die Fragen sind das Problem, sondern was passiert damit.

    Natürlich verursacht es auch Stress, wenn man unter dem Chaos der Führungskraft leidet oder diese ewig für (triviale) Entscheidungen braucht. Insofern kann ich die Fragen an sich schon nachvollziehen.

    Wer macht denn die Auswertungen? Und wie groß sind die kleinsten Auswertungseinheiten? (Also geht das bis auf Teamebene oder nur Abteilungsweise? Und wie groß sind die?)

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • ich kann, aus Erfahrung bei uns, nur davon abraten eine GefBu psych. Belastung ohne externe hilfe zu machen. Hobbypsychologen stellen die falschen Fragen!

    Bei uns wird das mit COPSOQ gemacht, da gibt es sehr viele Fragen und man kann auch auswählen, ist auch anonym.

    Ob das nun genau das richtige Instrument ist muss man für sich selbst herausfinden aber macht das ganze Ganze bitte nicht ohne Externe.

    Auch die Auswertung wird von denen gemacht und vorgestellt.

    Nicht die Dinge sind positiv oder negativ, sondern unsere Einstellung macht sie so. (Epiktet, gr. Philosoph)

  • Und genau diese Fragen haben wir gestellt. Die Befragung wird bei uns von einem externen Dienstleister durchgeführt

  • Hallo,

    ich bin ja neu hier und lese mich nach und nach durch die Beiträge.

    Weil wir das Thema auch gerade auf dem Tisch haben wäre meine Frage, ob der BR grundsätzlich ein Mitspracherecht hat, was die Fragen betrifft.

    Wir haben eine externe Sifa mit einem eigenen Fragebogen. Müssen wir den akzeptieren oder können wir aus verschiedenen Fragebögen wählen?


    VG

    Whynot

    Die Frage ist nicht "WARUM" - Die Frage ist "WARUM NICHT"

  • und unter § 87 BetrVG Abs. 1 satz 7 zwingende Mitbestimmung mit BV ;).

    auch wir bedienen uns dem COPSOQ Fragebogen in seinen Grundzügen, die Auswertung hieraus wird von unserem externen Betriebsarzt durchgeführt. Einzelne Fragen aus dem Fragebogen haben wir gestrichen.


    Gruß

    Rabauke