Kotzbrocken im BR

  • Hi ihr,

    bei mir im Gremium befindet sich ein Typ, der vermutlich eine Profilneurose oder eine narzisstische Persönlichkeitsstörung oder sowas in der Art hat. (sagt zumindest unser Betriebsarzt)

    Der und sein bester Kumpel geht dem dreivielten Gremium gehörig auf die Nerven. Diese und auch viele von Arbeitgeberseite wollen nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten.

    Er weiß immer alles besser (sogar besser als Richter, Arbeitsrechtler oder ähnliches), motzt ständig rum, wie beschissen alles läuft, wie unfähig der BR ist, etc.... Gleichzeitig bringt er aber nichts zu Ende. Für ihn ist eine Verhandlung nur dann erfolgreich, wenn am Ende alle nach seiner Pfeiffe tanzen. Tun sie aber nicht. Deshalb gibt es nie ein Endergebnis, sondern nur viele verlorene Stunden, viele Baustellen, viele Karren im Dreck und genervte Teilnehmer.

    Nun bin ich seit kurzem Vorsitzende von dem Haufen und an mich treten immer mehr BRs, sowie Vertreter des AG heran und sagen deutlich, dass sie mit diesem Typen nicht mehr zusammenarbeiten wollen.

    Eine knappe handvoll BRs (von 15) zählt mehr oder weniger zu seinen Gefolgsleuten, der Rest ist nur genervt.

    In Teilen der Belegschaft kommt er gut an und wird auch gewählt. Einen ziemlich großen Bereich hat er unter seine Fittiche genommen und macht dort mächtig Stimmung. Das Fazit: totale Unruhe, erhöter Krankenstand, keine Lösungen....auch die FK aus diesem Bereich war schon bei mir.

    Meine BRs gehen aus sämtlichen Arbeitsgruppen und Ausschüssen raus, in denen er ist und dann geht gar nichts mehr vorwärts.

    Wie soll ich damit umgehen? Kann der AG Verhandlungen mit ihm verweigern? Ich hab ihn inzwischen in den Sitzungen halbwegs im Griff, bin aber trotzdem sehr ratlos. Mich kotzt es einfach an, dass ein einzelner Idiot soviel gute Bemühungen auf beiden Seiten zunichte macht.

    Sollte ich es im Gremium thematisieren, wenn mir das Vorgesetzte und BRs im Vertrauen sagen???

    Schreibt mal was dazu- bitte

    lg zora

  • Zitat von rosazora

    Meine BRs gehen aus sämtlichen Arbeitsgruppen und Ausschüssen raus, in denen er ist und dann geht gar nichts mehr vorwärts.

    Ein Klassiker, oder? Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dumme ist...

    Will sagen: das ist genau der falsche Weg. Wenn es doch nur eine Handvoll ist, dann eben Demokratie leben. Positionen austauschen. Keine neuen Argumente? Schließung der Rednerliste. Abstimmen.

    Auch wenn die meisten Beschlüsse einstimmig gefasst werden - das ist keine Pflicht und auch nicht wesentliches Merkmal einer Demokratie. ;)

    Euer Problem scheint mir zu sein, dass ihr zu viel Angst davor habt, was er über euch und euer Gremium erzählen könnte. Und damit räumt ihr ihm Macht ein, die ihm nicht zusteht.

    Solange ihr gute Argumente habt für euer Tun, wo ist das Problem. Lasst ihn reden. Und sollte sich (wider Erwarten) auf einer Betriebsversammlung mal jemand erheben und mosern, klarstellen, warum die Mehrheit im Gremium sich für diesen Weg entschieden hat. Und den Kollegen gleich anbieten bei der nächsten Wahl zu kandidieren, schließlich könntet ihr es nur so gut machen, wie ihr es wisst...

    Das mag sich in dem Moment doof anfühlen und an den Nerven zerren, aber glaub mir: die Welt dreht sich weiter und die Sonne wird am nächsten Tag immer noch aufgehen. Und?

    Das schlimmste, das euch passieren kann, ist, dass ihr nicht wiedergewählt werdet. Dann wollten die Kollegen eben einen anderen BR. Dann sollen auch die die Arbeit machen.

    Und was das angeht:

    Zitat von rosazora

    Kann der AG Verhandlungen mit ihm verweigern?

    Nein, kann er nicht. Aber der BR ist frei in seiner Entscheidung, wen er in die Verhandlungen schickt. Aber ganz ehrlich? Ich finde es eher gut, wenn da auch immer einer ist, der den Advocatus diaboli spielt. Und mit böser BR, guter BR lässt sich auch ohne weiteres arbeiten. :twisted:

    Man muss ihn ja nicht vor dem AG demontieren, man kann es auch nutzen im Sinne von: sie hören ja, wo die Bedenken liegen. Wie räumen wir die jetzt aus?

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • Hallo rosazora,

    hallest du nicht schon im Beitrag " der kritische Mitarbeiter " über dein

    Problem gesprochen ?

    Denke Moritz und die anderen haben Dir genug Ansätze gegeben.

    Wie du jetzt damit umgehst bleibt Dir überlassen. Schön ist die

    Situation natürlich nicht .

  • hallo rosazora,

    ganz einfach,

    die Arbeitsgruppen neu festlegen und dabei sicher stellen, dass er und sein Kotzbrockenfreund nicht in einer Arbeitsgruppe ist, in dem demokratisch die Arbeitsgruppe von Gremium gewählt wird.

    Auch wir haben so einen Fall,

    Ausschluss durch abwahl aus allen wichtigen Arbeitsgruppen und förderung in die unwichtigen Arbeitsgruppen mit dem großen Ärgerpoteitial, und schwupps, da er dort nichts gerissen hat und auf betriebsversammlungen diese Themen für die er verantwortlich war somit stillstand hatten was den kollegen noch mehr genervt hat und damit ihn genervt hat, hat er alles hingeschmissen und ist nur noch BR-Mitglied.

    Da bin ich dann einfach, wenn er sich meldet, bekommt er das wort, wenn er dazwischen redet entziehe ich ihm sein wort und mache ihn auf seine unfähigkeiten aufmerksam (Junge, halte mal die schnauze, du bist nicht dran wird lassen dich ja auch mit deinen Blödsinn ausreden wenn du dran bist nun höre dir erstmal die guten inteligenten Ideen an bevor du dein Unsinn verbreitet). Das führt dann dazu das er meist beleidigt die Sitzung verläßt und wir in Ruhe tagen können.

    Also seine Schwächen erkennen, ihn dort sachlich angreifen und ihm die Aufgaben geben, auf die er kein Bock hat und ihm dort die Verantwortung übertragen

    gruß

    rabauke

  • Zitat von Rabauke

    Junge, halte mal die schnauze, du bist nicht dran wird lassen dich ja auch mit deinen Blödsinn ausreden wenn du dran bist nun höre dir erstmal die guten inteligenten Ideen an bevor du dein Unsinn verbreitet

    Zitat von Rabauke

    ihn dort sachlich angreifen

    Finde den Fehler... ;)

    Aber auf der anderen Seite - auf einen groben Klotz braucht es auch mal einen groben Keil...

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • Hallo

    Zitat von ELBARADO

    hallest du nicht schon im Beitrag " der kritische Mitarbeiter " über dein Problem gesprochen ?

    Ja das hatte ich, die Lage hat sich jetzt nur sehr zugespitzt und Moritz (ich glaub es war Moritz) hatte mich darauf hingewiesen, dass das beim falschen Thema angesiedelt war.

    Zitat von Moritz

    Ein Klassiker, oder? Der Klügere gibt solange nach, bis er der Dumme ist...

    Ja Moritz da hast du recht. Aber ich kann ja niemanden zwingen in der Arbeitsgruppe zu bleiben. Ich halte das auch für den falschen Weg und versuche ihm keine allzugroße Bühne zu lassen. Wenn aber zu viele vor ihm kapitulieren, wird das für mich auch immer schwieriger.

    Zitat von Moritz

    Ich finde es eher gut, wenn da auch immer einer ist, der den Advocatus diaboli spielt. Und mit böser BR, guter BR lässt sich auch ohne weiteres arbeiten.

    Das stimmt, das spiel spielen wir öfter, aber abgesprochen :)

    Zitat von Rabauke

    Ausschluss durch abwahl aus allen wichtigen Arbeitsgruppen und förderung in die unwichtigen Arbeitsgruppen mit dem großen Ärgerpoteitial

    Das gefällt mir :) Mal schaun, ob ich das hinbekomm.

    lg

    zora