Kurze Fragen an einen (ehemaligen) Betriebsrat oder Mitglied Personalabteilung

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich bin Abiturient und muss für das Fach Wirtschaft 9 Fragen an einen (ehemaligen) Betriebsrat oder einem Mitglied der Personalabteilung stellen. Da ich nun im Urlaub war, hatte ich keine Chance, einen Termin mit einem Betriebsrat zu vereinbaren, auch weil ich denke, dass solche Leute kaum Zeit haben für einen Schüler. Deshalb stehen unten 9 kurze Fragen und ich würde mich freuen, wenn einer diese für mich kurz und knapp (gerne auch ausführlich) beantworten könnte.

    1.Warum sollte man Betriebsrat werden?

    2.Was macht einen Betriebsrat aus?

    3.In welchen Fällen wenden sich Mitarbeiter meistens an den Betriebsrat?

    4.Wann und wo kann der Betriebsrat meistens helfen?

    5.Sind Betriebsräte Retter in letzter Sekunde oder Co-Manager?

    6.Betriebsräte, eine soziale Elite?

    7.Reden Betriebsräte über ihr eigenes Einkommen, mit dem Vorgesetzten?

    8.Wann ist ein Betriebsrat erfolgreich, Ihrer Meinung nach?

    9.Was hat sich an der Arbeit eines Betriebsrates in den letzten Jahren geändert?

    Mit freundlichen Grüßen

    Tom

  • Hallo,

    da hast Du es Dir aber ganz schön leicht gemacht. Vielleicht denkst du mal darüber nach, daß Du zukünftig die richtigen Prioritäten setzt.

    Wenn Du eine solch hochkomplexe Fragestellung bekommst, mußt Du Dir genügend Zeit für die Bearbeitung nehmen.

    Denn Deine Fragen lassen sich nicht mit kurzen Sätzen beantworten. da ist zu viel abhängig einerseits von der individuellen Motivation, den persönlichen Voraussetzungen, aber auch von den betrieblichen Gegebenheiten wie zB Größe, Struktur, Branche, Belegschaftsstruktur, gewerkschaftliche Organisation Ertragslage und noch weiteren Gesichtspunkten.

    Und das hier

    Zitat von Tom_Schüler

    auch weil ich denke, dass solche Leute kaum Zeit haben für einen Schüler.

    ist, zumindest bezogen auf Betriebsräte, eine reine Schutzbehauptung, die Deine eigene Bequemlichkeit rechtfertigen muß. Hättest Du den Versuch gemacht, mit Betriebsräten wirklich und rechtzeitig Kontakt aufzunehmen, hättest du wahrscheinlich sehr schnell sehr viele Gesprächstermine bekommen.

    Sorry, aber ich habe keine Lust, Deine Hausaufgaben für Dich zu erledigen.

  • Hallo,

    diese hochkomplexen Fragestellungen, habe ich mir selber im Urlaub ausgedacht und ja ich weiß auch, dass dies sehr bequemlich sein mag. Aber genauso ist es nicht in Ordnung Aufgaben im Urlaub geschickt zu bekommen und diese Währendessen zu bearbeiten. Aus diesem Grunde hatte ich ja nicht einmal Zeit im Vorfeld Gespräche zu vereinbaren.

    Ich bedanken mich trotzdem für die kritische Ansichtsweise und probiere Ihre genannten Punkte das Nächstemal umzusetzen. Recht Herzlichen Dank!

    Mit freundlichen Grüßen

    Tom

  • Ich nehme mir mal etwas Zeit und gebe dir ein paar (ab und zu auch nicht ernst gemeinte) Antworten:

    1.Warum sollte man Betriebsrat werden?

    Masochistische Veranlagung, Helfersyndrom, Gerechtigtkeitssinn, Kündigungsschutz, Herankommen an Infos die man sonst nicht bekommt.

    2.Was macht einen Betriebsrat aus?

    (Betriebsrat = Gremium! sonst Betriebsratsmitglied!)

    3.In welchen Fällen wenden sich Mitarbeiter meistens an den Betriebsrat?

    Infos, Hilfe, Ratschläge

    4.Wann und wo kann der Betriebsrat meistens helfen?

    Fast alles! Auch über das SGB und BetrVG hinweg.

    5.Sind Betriebsräte Retter in letzter Sekunde oder Co-Manager?

    Weder noch. Betriebsräte sollten so früh wie möglich eingeschaltet werden. Retter in letzter Sekunde können sie nicht sein. Da ist alles oft schon zu spät. Co-Manager sind sie nicht. Eher Berater und Unterstützer

    6.Betriebsräte, eine soziale Elite?

    Nein.

    7.Reden Betriebsräte über ihr eigenes Einkommen, mit dem Vorgesetzten?
    (Betriebsrat = Gremium! sonst Betriebsratsmitglied!)

    8.Wann ist ein Betriebsrat erfolgreich, Ihrer Meinung nach?

    Ein BR ist solange erfolgreich wie der AG ihn nich lobt.

    9.Was hat sich an der Arbeit eines Betriebsrates in den letzten Jahren geändert?

    Die beratungsresistenten Mitarbeiter nehmen zu! Besonders die Jungen. Kennen alle Rechte aber keine Pflichten.

    Sonst ist es wie Whoepfner schon schrieb. Außerden gibt es für jede Antwort zig mal tiefengehende Fragen.

  • 1.
    Warum? Als Betriebsratsmitglied kann man mitgestalten, mitbestimmen. Man kann sich zu den Meckerern gesellen oder aktiv werden.

    2.
    Ein guter BR(als Gremium) kenn die gesetzlichen Grundlagen seines Handels und setzt sie im Sinne der Mitarbeiter ein. Ein guter versucht auch auch als Mittler zwischen AG und Mitarbeiter aufzutreten.

    3.
    Rechtliche Fragen oder auch allgemeine Informationen im Unternehmen

    4.
    Soziale und arbeitsrechtliche Fragen. Ob nun im Betrieb oder außerbetrieblich.

    5.
    Nichts von beiden. Ich sehe Betriebsräte eher als Arbeitnehmervertreter.

    6.
    Nein

    7.
    Nein

    8.
    Mein AG sagte neulich: "Noch kein Betriebsrat habe es geschafft ihn in so kurzer Zeit so sehr zu verärgern" Ich sehe das als Erfolg.

    9.Ich bin seit einem Jahr Betriebsratsmitglied und BRV. Ich kann schlecht vergleiche zu früher ziehen. Ich denke daß die Betriebsräte sich an manchen Stellen neu fokussieren müssen. Es ist auch Pflicht des BR die Integration ausländischer Mitarbeiter zu fördern. Ein ganz heißes Thema.