Tipps zur Vorgehensweise gesucht.

  • Hallo zusammen,

    Bei uns stehen die Betriebsratswahlen an.

    Erstmal zum aktuellen Betriebsrat:

    Der Vorsitz (letzte Amtszeit da Rente) ruht sich quasi aus und unterschreibt der Geschäftsführung (GF) alles blind.
    Die Stellvertretung des Vorsitzes ist leitender Angestellter (Abteilungsleitung) und stimmt im Zweifelsfall für die eigene Abteilung somit auch im Sinne der GF, da Bonuszahlungen hier auch abhängig vom Jahresergebnis der Abteilung sind.

    Mir wurde erzählt, dass bei einer Sitzung mal jemand von der Gewerkschaft als stiller Beobachter vom BR eingeladen wurde. Nach der Sitzung war dieser Entsetzt, da er noch in keiner Firma einen BR gesehn hätte der von der GF so dermaßen eingeschüchtert ist. Und dieser Gewerkschafter ist für mehr als 100 Firmen im Umkreis zuständig.

    Da der momentane Vorsitz ja in Rente geht wird sich bei dieser Wahl so einiges ändern.
    Da auch ich recht gute Chancen habe einen Sitz im Betriebsrat zu erlangen möchte ich mich nunmal vorab ein wenig informieren um nicht wie ,,der Ochse vorm Berg“ dazustehen.

    Das Hauptproblem sind die Einschüchterungsversuche der GF. Wie hält man dem RICHTIG entgegen.

    Wir alle die zur Wahl aufgestellt sind haben alle so ziemlich die gleichen Ansichten bis auf ein paar Ausnahmen.
    Sollten genug Leute mit der selben Ansicht gewählt werden wollen wir diesmal natürlich nicht das der Betriebsrat wieder ein so ,,eingeschüchterter Haufen“ wird.

    Das zweite Problem ist die besagte Abteilungsleitung die kurzum immer im Sinne der Firma handelt, und diese in einem Worst-Case Fall auch den Vorsitz bekommen könnte. Das wäre dann in etwa so als gäbe es keinen Betriebsrat.

    Wir hoffen natürlich das es dazu nicht kommt und genügend Leute mit unserer Sicht gewählt werden da wir uns schon auf einen Vorsitz verständigt haben.

    Was Arbeitsrecht angeht bin ich sehr gut informiert.
    Rethorisch auch kein depp.

    Das Problem ist nur das unsere GF sogut wie nicht mit sich reden lässt, sich übertrieben gesagt für ,,Gott“ hält und letztendlich eh macht was sie will. Der aktuelle BR wurde schon diverse Male einfach übergangen.

    Sollte es nun zu dem Fall kommen das alles so klappt wie wir zur Wahl aufgestellten uns das erhoffen.

    Wie müssen wir mit der GF reden das dort mal eingelenkt wird.

    Danke schonmal.

  • Hallo

    "Was Arbeitsrecht angeht bin ich sehr gut informiert."

    Bist du dir sicher?

    Der BR Vorsitzende hat überhauüpt nix zu sagen, er darf überhaupt nicht alleine irgendwas abnicken oder unterschreiben!

    Tja, künftig werdet ihr dann wohl häufiger einen Anwalt nehmen müssen um eure Rechte durchzusetzen wenn die GF nicht mitmacht.

  • ‚,irgendwas abnicken oder unterschreiben!“

    Weis ich ja, weis auch der gegenwärtige BR. Macht nur keiner was.

    ,,Tja, künftig werdet ihr dann wohl häufiger einen Anwalt nehmen müssen um eure Rechte durchzusetzen wenn die GF nicht mitmacht.“

    Hab ich den momentanen BR-Mitgliedern schon des öfteren nahegelegt. Als Antwort kam immer nur ,,ja eigentlich hast ja recht, aber mei“
    Wo wir beim Punkt der Einschüchterung wären.
    Da traut sich halt einfach keiner den Mund aufzumachen.




  • Hallo,

    jeder Betrieb bekommt den Betriebsrat, den er verdient! Wenn sich also keine "vernünftigen" Kandidaten zur Wahl stellen lassen, und nur zwischen Pest und Cholera gewählt werden kann, braucht sich die Belegschaft auch im Nachhinein nicht zu wundern, wenn es genau so (schlecht) weitergeht wie bisher. Wird wohl auch bei uns so sein. Da hätte mal an der Basis bisschen mehr "Wahlkampf" gemacht werden müssen, damit ein neues selbstbewusstes Gremium neue Wege geht. Als einzelner wirst du dich nur aufreiben. Entweder die Belegschaft macht dem BR mal Feuer unterm Hintern (glaub ich eher nicht) oder du kannst einzelne BR stärken (da helfen auch Schulungen). Der Gegenwind vom AG wird aber erst einmal heftiger, wenn das Gremium seinen Kurs ändern wird. Trotzdem, Kopf hoch und mutig voran!

  • Mei. Was kann man raten? Kandidieren, gewinnen, es besser machen... Natürlich müsst Ihr Euch dann drauf einstellen, dass es erstmal konfliktträchtig wird: Der AG muss sich auch erst einmal daran gewöhnen, dass es einen BR gibt, der sich selber ernst nimmt... Grüße Winfried

    "Wenn Arbeit etwas schönes und erfreuliches wäre, hätten die Reichen sie nicht den Armen überlassen." (Paul Lafargue)

  • Wenn der Abteilungsleiter wirklich Leitender Angestellter ist (§ 5 Abs. 3 BetrVG), dann darf er für den BR weder wählen noch kandidieren.

    Das müsste der Wahlvorstand prüfen. Wenn der LA da selbst WV ist, würde ich bei Zweifeln sofort die Gewerkschaft kontaktieren.

  • Team-ifb

    Hat das Thema geschlossen.