BR Mitglieder mit einbinden in Diskussionen

  • Sehr geehrte BR Mitglieder,

    wie sicher in jedem BR Gremium gibt es Alphatiere und Menschen die sich weniger in die Diskussionen einbringen. Dies ist grundsätzlich auch völlig OK. Allerdings gibt es bei uns BR Mitglieder von denen kommt gar nix. Weniger wie nix, diese sitzen einfach nur da und lauschen. Hier kommen keinerlei Kommentare und dies je nach BR Mitglied schon seit Jahren. Man fragt sich in diesem Zusammenhang warum solche Menschen nichts aber auch überhaupt nichts zu den Themen beitragen bzw. elementar gefragt warum sich solche MA sich überhaupt aufstellen und wählen lassen?

    Diese Situation ist in meinem Augen nicht zufriedenstellend und ich möchte etwas ändern.

    Meine Frage an Euch:

    • Wie ist dies bei Euch?
    • Wie geht ihr damit um?
    • Was tut ihr dagegen?
    • Wie könnte man Kollegen anschupsen damit diese sich einbringen?

    Vielen Dank für Eure Hilfe.

    Betriebsmuffel

  • •Wie ist dies bei Euch? Bei uns sind mehr oder weniger alle aktiv (9er Gremium)

    •Wie geht ihr damit um? Da wir keine solche Probleme haben, gar nicht.8)

    •Was tut ihr dagegen? Wir sind froh darüber also lassen wir es wie es ist.:roll:

    •Wie könnte man Kollegen anschupsen damit diese sich einbringen?

    1. Ihr könntet eine Klausurtagung mit einem entsprechenden Referenten machen.

    2.   Ihr könntet kleinere Arbeitsgruppen bilden und ganz zufällig die weniger engagierten in einer Gruppe zusammenfassen.

    3.  Ihr habt ein Thema ihr habt ein Problem. Jeder bekommt 1-3 Moderationskarten und überlegt für sich 1-3 Lösungen schon sind alle eingebunden

    4. Ihr bildet kleinere, so bis zu drei Personen, Gruppen zu einem Thema und diese Gruppen arbeiten getrennt an dem gleichen Thema. Anschließend werden die Ergebnisse verglichen.

    5. Vorsitzender und Stellvertreter lassen sich in Gremiumsführung schulen.

    Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt, sei wachsam

    Reinhard Mey

  • Huhu,

    das hatten wir mal gelöst wurde es wie folgt:

    - Aufgabengebiete wurden im BR Verteilt und Arbeitsgruppen wurden gebildet.

    - In jeder Arbeitsgruppe sind entweder der BRV oder der Stellv. BRV aktiv drin.

    -Ziel ist es die Mitglieder der Gruppen so weit zu bekommen, das sie die Aufgaben auch in Abwesenheit der BRV oder der Stellv. BRV durchführen können.

    Bsp:

    Per Beschluss wurde ein Personalausschuss gebildet, bestehend aus 3 BR und 3 Ersatzmitglieder. Der AUsschuss setzt sich immer Montags in der Zeit von XX:XX bis XX:XX zusammen zur Sitzung. Für eine Beschlussfähigkeit müssen 3 BR Mitglieder anwesend sein. Die Tops sind jederzeit im BR Büro ein zu sehen.


    1.Der Ausschuss darf eigenverantwortlich die Personellen einzelmaßnahmen nach § 99,100 und 102 bearbeiten, genehmigen und ablehnen.

    2. Der Ausschuss sitzt einmal im Monat zur Personalplanung mit den Vertrettern des Arbeitgebers zusammen um sich zu beraten.


    3. Der AUsschuss erstattet den BR Monatlich bericht über Planungen und Konflikte.

    Bsp.

    AG Öffentlichkeitsarbeit

    Per Beschluss wurde festgehalten, das die Arbeitsgruppe bestehend aus 3 Mitgliedern, selbstständig Rundbriefe, Umfragen und Informationen des BR Veröffenltichen dürfen. Wenn alle 3 Mitglieder einig darüber sind, was veröffentlicht wird. Die AG hat dem BR jede Sitzung Bericht zu erstatten

    Bsp:

    AG Arbeitszeiten, 2 Personen

    Die Arbeitsgruppe Kontrolliert und genehmigt Dienstpläne, Überstunden, Kontrollle der Arbeitszeitgesetze usw. Eigenverantwortlich

    Einführung:

    In der Sitzung (9er Gremium)wurden die drei AG'S vorgestellt mit der Begründung, ich BRV kann ned alles alleine machen und ich brauche eure Unterstützung, wenn ich im Urlaub bin oder anders Verhindert bin, geht immer alles drunter und drüber usw.....Ich bitte euch das ihr euch gedanken macht, wer welche Stärken hat und wer welche Interessen hat und sich dann den Arbeitsgruppen zuordnet.

    Nach der ersten Diskussion darüber habe ich die Sitzung verlassen und die Kollegen sollten selbst erarbeiten, wer in welcher AG geht und welche Befugnisse eine AG hat.

    Die Kollegen haben sich dann selbstständig abgesprochen wer in welcher AG geht und die Personen haben dann für Ihre AG Beschlüsse mit Befugnissen vorbereitet.


    Alle Beschlüsse sind Ausnahmslos bestätigt worden, außer ein paar Gesetzliche Umformulierungen oder Zusätze.

    Seither haben die Kollegen klare Aufgaben und sie sind teils fitter als ich in bestimmten Bereichen und Gesetzen.

    Und es macht SPass zu Diskutieren mit Ihnen, vorher hab ich was gesagt mit nem § und alles hat genickt. Ich fand dies total Doof. Jetzt bringt sich jeder in seins rein, da er eine klare AUfgabe hat, welche ihm liegt und spass hat.

    LG

  • Hallo Betriebsmuffel,

    ich bin mal ketzerisch! Man kann das Verhalten dieser BRM auch positiv und ganz pragmatisch sehen; erleichtert doch diese Passivität die Meinungsfindung und Beschlussfassung ungemein!

    Gleiches Verhalten findet man übrigens auch in anderen "Räten", angefangen beim Elternrat eines Kindergartens.

    Die Grenze ist für mich dann erreicht, wenn BR-Arbeit durch diese passive Haltung gefährdet würde; das dürfte jedoch regelmäßig nicht der Fall sein!

    Trotzdem würde ich diesen BRM einmal auf den Zahn fühlen!

    Haben diese BRM vielleicht die Erfahrung gemacht, dass BRM das Wort abgeschnitten wird, wenn sie ihre ggf. nicht populäre Meinung zu einem Sachverhalt äußern?

    Wird die Tagesordnung so rechtzeitig mitgeteilt, dass sich jedes BRM auf die TOP vorbereiten kann?

    Zitat von Betriebsmuffel

    Man fragt sich in diesem Zusammenhang warum solche Menschen nichts aber auch überhaupt nichts zu den Themen beitragen bzw. elementar gefragt warum sich solche MA sich überhaupt aufstellen und wählen lassen?


    Ich würde mich ja fragen, warum diese BRM von Euren KollegInnen ggf. immer wieder in den BR gewählt werden!

    Gruß
    Kokomiko

  • Warum sich solche Luschen in den/die Betriebsrat'räte wählen lassen,liegt für mich klar auf der Hand.Sie verbringen bis zum Sitzungsende einige geruhsame Stundenund als Krönung haben sie ja noch den besonderen Kündigungsschutz.Das letztere wird es wohl auch gewesen sein,warum sie sich überhaupt in die Betriebsräte wählen lassen. Im übrigen kann ich mich den konstruktiven Vorschlägen u.a. von erco vorbehaltlos anschließen.

  • Wenn wenig Feedback aus dem Gremium kommt schildere ich nochmal kurz die Sachlage und frage jedes BRM der Reihe nach persönlich: "Was würdest du tun, wenn du alleiniger BR in einem 1er-Gremium wärest und alles allein entscheiden müsstest?" Dann kommen meistens schon mehrere Vorschläge zusammen, die dann zur Abstimmung gestellt werden.

    Passiert aber selten, da unsere 7 BRM mindestens 14 Meinungen zu jedem Thema haben. ;)

    Für einen Betriebsrat gilt: Lobt dich der Gegner, ist das bedenklich. Schimpft er, dann bist du in der Regel auf dem richtigen Weg. (August Bebel)

  • Hallo,

    bei uns sieht es so aus:

    5er Gremium, 1 BRM in Elternzeit, also länger verhindert, keine E-BRM mehr vorhanden.

    Zur Wahl standen nur sieben Personen, zwei davon haben im ersten Jahr ihr Amt niedergelegt.

    An mir als BRM bleibt 98% der Arbeit hängen, lediglich der S-BRV bringt sich ein als Schriftführer, das war dem einen anderen Genossen auch zu viel und die vierte im Bunde tut sich aufgrund von Migrationshintergrund sehr schwer mit der Sprache in Wort und Schrift (aber sie ist die "Mutti" und gute Seele des Gremiums :D ).

    Im Endeffekt tagen wir häufig nur zu dritt, denn der eine andere Genosse geht primär lieber seiner Arbeit nach, was mich persönlich doch etwas stört.

    Ein Fass mache ich deswegen aber nicht auf, denn erstens scheuen wir vor Neuwahlen zurück und zweitens ist uns die Gefahr zu groß, dass wegen mangelnder Bereitschaft zu kandidieren überhaupt kein BR mehr zustande kommt.

    Wenn allerdings das dritte Jahr unserer Amtszeit vorbei ist (also im Mai 2017), werde ich mal ein ernstes Wort mit dem Genossen sprechen und ihm nahelegen, entweder seine Pflicht zu tun oder zurück zu treten; so könnte wenigstens eine eventuelle Neuwahl zu einer verlängerten Amtsperiode führen. Soweit sind wir allerdings noch nicht und ich bin aus unerfindlichen Gründen optimistisch, dass wir die Amtszeit regulär schaffen.


    Grundsätzlich bringt sich bei uns schon jeder in die Diskussionen ein, aber oft ist es etwas lästig, wenn man bestimmte Leute in der Sitzung erst auf den aktuellen Stand bringen muss.

    Große Meinungsverschiedenheiten sind bei uns eher selten, Beschlüsse meistens einstimmig.

    Gruß

  • Team-ifb

    Hat das Thema geschlossen.