Faules Gremium

  • Hallo liebe Forianer,

    ich muss mich mal bei Euch "ausheulen". Ich kann es nämlich nicht mehr ertragen.
    Mein Gremium empfinde ich nach einem Jahr als BRV einfach nur noch als stinkfaul. Vor, zwischen und nach den Sitzungen macht kein Mensch einen Handschlag von sich aus. Ich bin zwar freigestellt und mache gern diesen Job und bin auch bereit, den Löwenanteil zu übernehmen. Doch als ich noch nicht freigestellt war, habe ich meine ehemalige BRV auch unterstützt. Deshalb weiß ich, dass es geht, wenn man will.
    Und das ist wahrscheinlich der Punkt. Jeder ist ja aus einer anderen Motivation heraus BR-Mitglied geworden. Bei meinem Gremium habe ich mittlerweile den Eindruck, die wollen zwar was zu sagen haben, aber nichts dafür tun. Wollen überall mitreden, ein tolles Image haben und alles für umsonst.
    In diesem ersten Jahr als BRV habe ich einiges Neues bewirkt, wofür ich von den Kollegen auch sehr oft positves Feedback erhalte. Ich weiß also, dass ich es richtig mache und auch Mehrwert biete.
    Aber ich kann es echt nicht mehr verstehen, warum ich keine Unterstützung bekomme, von Mitdenken ganz zu schweigen. Ich habe das Gefühl, alle ruhen sich auf meiner Arbeitsleistung aus. Ich habe viel Verständnis dafür, dass alle anderen im Gremium ja einen "anderen" Full-Time-Job haben und "belästige" sie nicht oft. Doch selbst wenn ich um Unterstützung bitte, ziehen sich alle zurück und schweigen. Ich muss manchmal regelrecht betteln, damit sich jemand bemüht. Ich habe auch schon klipp und klar gesagt, dass ich für bestimmte Dinge nicht zur Verfügung stehe, weil ich eben auch nicht ALLES kann und für ALLES Zeit habe. Und das dann durchgezogen. Aber das interessiert dann auch niemanden.
    Ich setze auch Tipps aus den Seminaren um, um mein Team in Bewegung zu kriegen. Aber irgendwie funktioniert das nicht. Alle sind nur genervt und schweigen sich aus.

    Geht es Euch auch so? Was macht Ihr dann? Habt Ihr Tipps, wie ich damit umgehen kann?

    Viele Grüße
    MP

  • Hey MP,

    jupp: ich kann deinen Ärger und Frust sehr gut verstehen. Bei uns im Gremium (13 BRM) ist es ähnlich. Alle wollen alles wissen, kontrollieren und bestimmen. Aber die Arbeit soll doch bitte im BR Büro bleiben. Veränderungen und Transparenz ausdrücklich gewünscht, doch das gilt ausschließlich einseitig. Der BRV und ich sind beide freigestellt. Wir sind zu 3. und machen die Arbeit, das Denken usw für alle. Fragt man die anderen nach Vorschlägen oder heißt es "da müssen wir Informationen einholen, wer macht das?" heißt es immer: "Wieso gibt doch die beiden Freistellungen. Und außerdem haben wir doch den BA." Was letztlich auch heißt das wir es machen. Wir sind im BR Büro zum Glück sehr gut organisiert und verstehen uns sehr gut, anders wäre es wohl langfristig nicht tragbar. Doch wenn einer von uns krank oder im Urlaub ist (so wie jetzt, ich bin für 3 Wochen alleine), ist man ziemlich am ackern. Dann Zeit und Ruhe für Mitarbeitergespräche zu finden ist es schwierig. Und ich möchte trotz des Alltagsgeschäfts für die Mitarbeiter da sein.

    "Wir" (unsere Fraktion, knappe Mehrheit) geht nun den Weg: Wir gehen ausschließlich das an, was wir zu 3. bewältigen können. Wir sind 7 in unserer Fraktion. 3 BRM davon "aktiv" und stetig § ständig am Arbeiten. Der Rest trägt (meistens) unsere Arbeitsweise und Entscheidungen mit. Es ist sehr beschwerlich. Denn wir können uns auf niemanden absolut verlassen, außer auf unserer dreier Team.

    Für Dich MP stelle ich mir das besonders hart vor. Hast du denn NIEMANDEN in deinem Gremium der wenigstens etwas sich mit Dir austauscht und wenigstens teilweise unterstützt? Wie groß ist euer BR?

    Halt weiterhin die Ohren steif - ich sage mir immer "MUT TUT GUT - und egal wie: wir gehen FÜR unsere Kolleginnen und Kollegen weiterhin VORWÄRTS :)

  • Hallo Welldone,

    besten Dank für Deine Antwort und das Mut machen :)
    Wir sind ein Neuner-Gremium und ja, ich habe leider feststellen müssen, dass mich niemand unterstützt. Es ist bis auf ein neues Mitglied das gleiche Gremium wie vor der Neuwahl letztes Jahr. Ich war damals Stellvertreter und habe mit meiner BRV gut zusammengearbeitet. So waren wir wenigstens zwei. Nur leider ist sie in den Vorruhestand gegangen.
    Ich weiß, dass es geht und welche Belastung es sein kann. Deshalb will ich auch niemanden zu sehr bemüßigen. Nur wenn ich mal Hilfe brauche, kriege ich Sie nicht. Das ist der Punkt. Wenn ich dann irgendwann genervt bin, kriege ich auch noch blöde Sprüche. Dabei helfe ich meinen BR-Kollegen doch auch, wenn Sie meine Unterstützung benötigen oder Fragen haben.
    Andererseits halte ich es für falsch, mich zurückzuziehen und mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Ist ja kontraproduktiv und für mich steht der BR und seine Arbeit im Vordergrund, nicht mein Ego.

    Gruß
    MP

  • Hallo MP,

    das klingt ganz danach, als ob euer Gremium dringend eine Klausurtagung braucht. In der könnt ihr dann dieses Problem besprechen und (hoffentlich) klären. Am besten nehmt ihr dazu einen externen Moderator.

    Deinem Gremium muss klar werden, dass ihr nur etwas erreicht, wenn ihr zusammenarbeitet.

    Ich drück dir die Daumen.

  • Hallo Stinchen,

    das hast Du richtig erkannt! :) Leider haben wir das schon oft genug gemacht und alle nicken, kommen aber nicht ins Tun.
    Ich glaube, ich muss mich die nächsten drei Jahre bemühen, neue Kollegen für den BR zu gewinnen und hoffen, dass die dann auch gewählt werden. Konkurrenz belebt ja das Geschäft :)

    Danke für Deine Antwort.

    LG von MP

  • Wir hatten auch schon mehrere Klausurtagungen und sogar einen Mediator... bringt nichts. Wenn das Rollenverständnis der BRM so extrem auseinander geht...

    Geh regelmäßig auf Schulungen und beiß Dich weiterhin durch.

    Wie ist denn das bei Verhandlungen mit dem AG, Monatsgesprächen, Betriebsversammlungen... ???

  • Ja, ich werde mich weiter durchbeißen. Allerdings könnten wir so viel effektiver sein,... :)
    Ich besuche regelmäßig Seminare, lese viel zu meinen Themen, nutze mein Netzwerk, etc. Ich war auch die Einzige in den letzten Jahren, die zu Seminaren gefahren ist, obwohl ich nicht freigestellt war (okay unsere alte BRV war auch mal ab und zu, aber es geh tja um die Nichtfreigestellten).

    Welldone, mein Anlass, dass es mich gerade so nervt, ist unsere letzte Betriebsversammlung. Sie war letzte Woche Montag. Ich empfinde es so, dass ich 98 % der Arbeit gemacht habe, vorher, dabei, und hinterher sowieso. Denken, organisieren, umsetzen, die "Show" liefern, nachbereiten. Allein kostet das so viel Nerven, Zeit und Kraft. was mich freut, war das positive Feedback der Kollegen. Einige scheinen dabei auch eindeutig zu erkennen, wer die Arbeit macht.
    Monatsgespräche mache ich nur noch in der Sitzung mit dem BR. Ist ja auch gesetzlich so vorgesehen und läuft gut. Zwischendurch spreche ich natürlich auch mal so mit der GL. Allerdings haben wir sechs GL-Mitglieder, die ich alle unter einen Hut bringen muss.
    Verhandlungen - kommt drauf an. Wenn eine BV ansteht, kommt das BR-Team nicht drumrum, sich zu engagieren. Da aber die meisten BVs bei uns durch den GBR verhandelt werden, kommt das nicht so oft auf örtlicher Ebene vor.

    Danke, dass ich jammern darf. Das tut mal gut :oops: ;)

  • Hallo MP,

    zuerst mal Respekt für deinen Einsatz und dein Durchhaltevermögen.

    Ja, ich kann deinen Frust gut nachvollziehen, denn es ist mit Sicherheit in vielen Gremien so.

    Aber das hier:

    Zitat von MP

    Ich war auch die Einzige in den letzten Jahren, die zu Seminaren gefahren ist, obwohl ich nicht freigestellt war (okay unsere alte BRV war auch mal ab und zu, aber es geh tja um die Nichtfreigestellten).

    erschüttert mich, kann aber auch dein Ansatzpunkt sein, deine BRM an ihre Pflichten zu erinnern.

    Seminare leiten sich nicht nur als Anspruch nach § 37.6 BetrVG ab, sondern bei beharrlicher Weigerung ist das auch eine Pflichtverletzung nach § 23 Abs. 1 des BetrVG und kann den Ausschluss einzelner BRM oder die Auflösung des gesamten Betriebsrats zur Folge haben.

    Mit welcher Begründung verweigern deine BR Kollegen den Besuch von Seminaren?

    Zum Thema BR Klausur noch ein Wort.

    Vielleicht ist es angebracht, über teambildende Maßnahmen nachzudenken, in Form eines gemeinsamen Ausfluges, oder ähnlicher gemeinsamer Aktivitäten während einer Klausur, nicht nur trockene §§.

    Und ich hoffe doch sehr, eure BR Klausur hat nicht im Betrieb stattgefunden?

    Dir weiterhin ein glückliches Händchen und Kopf hoch.

    Liebe Grüße

    Logistik100

  • Hallo Logistik100,

    danke auch Dir für Deine Antwort. Warum meine BR-Kollegen nicht zu Seminaren fahren? Meine Überzeugung ist mittlerweile, dass es einfach Faulheit ist, gepaart mit Selbstüberschätzung ("ich kann ja alles, weil ich seit über 20 Jahren Betriebsrat bin") und falsche Motivation, BR zu sein. Ich habe vor drei Jahren eine Inhouse-Schulung zum Arbeitsrecht organisiert, damit die überhaupt mal ein Update bekommen. Wohlgemerkt, da war ich noch nicht BRV und freigestellt. Im Dezember habe ich eine Inhouse-Schulung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz organisiert, damit ich nicht die Einzige bin, die sich damit befasst und endlich auch mal alle mehr Einblick haben, welche Handlungsmöglichkeiten wir da haben. Gerade in diesem Bereich ist uns ja viel vom Gesetzgeber möglich gemacht worden. Allerdings muss man das auch wissen, um aktiv zu werden.
    Dein Hinweis bzgl. Pflichtverletzung ist super! Danke dafür! Das ist eine gute Idee, um das neue Mitglied darauf hinzuweisen, dass nur mit "Betriebsverfassungsrecht I" die Pflicht nicht getan ist. Im Sommer fahre ich zum Seminar "Haftung des BR". Vielleicht kriege ich da ja auch noch mehr Überblick, womit ich mein Gremium in die Pflicht "zwinge" . :)

    Ich erzähle mal kurz, wie bei uns eine Klausur abläuft: AG zahlt alles, ich muss nicht mal betteln oder Druck machen! Das heißt dann genau Tagung im Hotel mit externem Referenten, Übernachtung im Hotel, abends gemeinsames Essen, ggf. Teambuilding Event. Sozusagen Schlaraffenland, wenn ich im Gegensatz dazu von anderen BRs hier lese. Okay, ist übertrieben, denn es gibt einen finanziellen Rahmen. Aber wir können uns echt nicht beschweren.
    Und dann wird sich in der Klausur schön besprochen, durchaus auch unangenehme Themen, dann wird sich vereinbart, wie das geändert werden soll, alle nicken. Am Ende fahren alle nach Hause und drücken wohl die "Löschen-Taste" im Gehirn. Denn von Umsetzung merke ich nichts. Und wenn ich sie mir einfordere, dann bin ich die blöde Kuh.:shock:

    Deshalb habe ich dazu keine Lust mehr. Haben wir oft genug gemacht und es bringt nichts, wenn keiner hinterher etwas ändert.


    But so what, wie Du schon sagst, Kopf hoch, Krone richten, weitermachen! Ich gebe nicht auf, war nur mal gut, mich hier ausheulen zu können. Und Eure Tipps zeigen mir ja, dass ich nicht auf dem Schlauch stehe. Ich bin überzeugt, man kann alles ändern, was man will. Und das ist es eben: was man WILL. Da haperts leider bei einigen.

    Wünsche Euch allen einen sonnigen Dienstag !

    LG
    MP

  • Hallo MP,

    zuerst ein Kompliment auch von mir. Immerhin scheinen die MA ja zu wissen, wer bei euch den Laden schmeisst und honorieren es dir. Mir stellt sich aber die Frage, wie das Gremium arbeitet, wenn du mal krank oder in Urlaub bist...

    Ich weiß zum Glück, dass ich mich auf meine Stellvertreterin und die meisten anderen BRM verlassen kann, aber wäre dies nicht so, würde ich sie vielleicht bei der Ehre packen und dabei auch durchaus ein bisschen provokativ sein. z.B.

    "Okay, ihr seid angetreten, um etwas Demokratie in den Laden zu bringen, aber im Prinzip wollt ihr eine totale Diktatur durch eine gemäßigte ersetzen. Kein Problem, ich mache den Scheiß für euch. Im Gegenzug erwarte ich aber, dass ihr meine Beschlussvorschläge entweder abnickt oder mir gefälligst mit Fakten kommt. Auch wenn dies eigene Anstrengung bedeutet. Wenn ihr eure eigenen Ärsche verkauft, ist mir das wurscht, aber bitte nicht die der Kolleg/innen..."

    "Du bist seit 20 Jahren Betriebsrat und hast das schon immer so gemacht? Ich kannte mal einen, der 20 Jahre nämlich mit h schrieb und es so für richtig hielt..."

    Was ich allerdings nie machen würde, ist eine Inhouse-Schulung. Bei uns ist es jedesmal ein Highlight, wenn jemand von einem Seminar zurückkommt und Anregungen durch die Arbeit anderer Betriebsräte einbringt. Bei Inhouse-Schulungen besteht immer die Gefahr der Betriebsblindheit. Vielleicht motiviert der Vergleich: "Möchtest du nicht gerne mal sehen, was hinter dem Wald, hinter dem Berg, hinter dem Ozean liegt, oder endet für dich die Welt am Werktor?"

    Letztlich würde ich die BRM noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass Betriebsratsarbeit Vorrang gegenüber der Arbeitsleistung hat und bei dringenden Fällen die Arbeit durchaus auch mal liegen bleiben kann oder für außerhalb der Arbeitszeit liegende BR-Arbeit Freizeitausgleich oder Bezahlung geltend gemacht werden kann.

    Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen!

    Für einen Betriebsrat gilt: Lobt dich der Gegner, ist das bedenklich. Schimpft er, dann bist du in der Regel auf dem richtigen Weg. (August Bebel)

  • Guten Morgen Ledertaschenmann,

    Zitat von Der Mann mit der Ledertasche

    Mir stellt sich aber die Frage, wie das Gremium arbeitet, wenn du mal krank oder in Urlaub bist...



    Sie machen einfach gar nichts! Oder nur das, wo sie nicht drum herum kommen. Was dann in Panik ausartet, weil sich ja sonst niemand damit beschäftigt.
    In diesen Momenten amüsiere ich mich. Sorry, Asche auf mein Haupt. Eigentlich bin ich ja nicht so, aber man darf seine Gefühle auch nicht unterdrücken. Ist nicht gut für die Gesundheit. :P

    Danke Dir für Deine Ratschläge und Deine Meinung. Das habe ich leider alles schon durch. Und Inhouse-Schulungen mache ich aus Verzweiflung, damit sie überhaupt mal Wissen auftanken. Denn ansonsten sitzen sie in der Sitzung und gucken wie die Kuh, wenn´s donnert. Weil sie nämlich nicht wissen, was sie machen sollen. Oder zu Beschlüssen neigen, die in eine Katastrophe (rechtlich gesehen) ausarten können. Zum Glück ist der AG auch nicht sattelfest in den Gesetzen. Aber ich muss es ja nicht drauf ankommen lassen.

    Deine provokativen Nachfragen finde ich super. :P Probiere ich gern aus.

    Viele Grüße
    MP

  • Zitat von MP:

    Denn ansonsten sitzen sie in der Sitzung und gucken wie die Kuh, wenn´s donnert.

    mit solchen Ansichten ist es für mich schleierhaft, wie irgendwann mal ein vernünftiges Miteinander im Betriebsrat werden soll.

  • @MP

    Erschreckend, aber dein Beitrag könnte von mir sein. Mit dem Unterschied, dass wir ein 5er Gremium sind und ich nicht freigestellt bin.

    Hab mir das auch ein Jahr lang angesehen, in der Hoffnung das sich das von selbst legt. Natürlich fehlanzeige. Ich bin dann in die Offensive und hab ein Gespräch mit dem Gremium geführt. Hab gefragt ob es an mir liegt, was ich besser machen kann und so sachlich wie möglich dargelegt, dass ich mich alleingelassen fühle, dass ich es schade finde das wir nicht mehr tun. Hab ihnen auch erklärt, dass wir uns freiwillig ja alle für dieses Amt bereitgestellt haben und das dies eben auch Verantwortung und Mitarbeit erfordert.

    Ergebnis: Drei Mitglieder haben mir zugestimmt und Besserung versprochen. Ein Mitglied hat recht emotional reagiert und ist letztendlich zurückgetreten.

    Derzeit bin ich sehr zufrieden mit unserem Gremium und hoffe es bleibt so. Ich bin froh, dass ich dieses Thema angesprochen habe und werde es wenn nötig auch jederzeit wieder thematisieren.

    Kopf hoch und weitermachen, aber auf keinen Fall alles hinnehmen. Nimm sie in die Verantwortung.

    LG

    Speedy

  • Huhu,

    wir hatten mal ein Ähnliches Problem im Gremium. Die Lösung des Problem habe ich hier im Forum gefunden.


    Ich hab selbst zu viel getan und den anderen keine Luft gelassen und keine Verantwortung gegeben.

    BR/BA kam zur Sitzung haben alles abgenickt und sind gegangen. Ich fand das vooooooool frustrierend.


    Nach dem die erkenntnis gekommen ist, kam das umstrukturieren.

    Wir haben Arbeitsgruppen gebildet je 3 Personen. Jede Arbeitsgruppe hat bestimmte Aufgaben.

    Ich bin als dritte Person in vielen (nicht allen) Arbeitsgruppen drinne. Aber Primär Arbeiten die anderen beiden die Themen aus und ich berate oder Unterstütze auf Anfrage.


    Bsp.

    Arbeitszeitausschuss: Die Mitglieder koordinieren sich selbst, wann wie wo treffen. Sie sagen was Sie brauchen, Ich oder BA stellt das zusammen. Die bearbeiten und berichten den BR und dem AG.

    Nach dem Sie die ersten 2-3 Monate nur Arbeitszeiten Kontrolliert haben, haben Sie sich selbstständig dann dran Gesetzt nach Problemlösungen zu suchen und haben sich echt gut eingebracht. Dem BR und Ag echt gute und konstruktive vorschläge gemacht um Abhilfe zu schaffen.

    Ich hab mich aus dem Ausschuss so weit wie Möglich raus gehalten und gesagt macht was Ihr Meint, wenn fragen sind fragt sonst macht einfach.

    Dadurch das die Kollegen des BR sich jetzt "frei" bewegen können bzw. keiner da ist der alles abnimmt, funktioniert das ganze auch vvvvviel besser und fast alle bringen sich nach ihren Möglichkeiten ein.



    (Nachteil: die BR Kosten sind explodiert, da die BR Kollegen viel mehr Stunden im BR Büro und mit BR arbeit verbringen/ AG hat zwar noch nichts gesagt, aber die Stunden haben sich in gegensatz zu vorher fast verdoppelt an BR Arbeitszeit)

  • Zitat von Laflaae:

    (Nachteil: die BR Kosten sind explodiert, da die BR Kollegen viel mehr Stunden im BR Büro und mit BR arbeit verbringen/ AG hat zwar noch nichts gesagt, aber die Stunden haben sich in gegensatz zu vorher fast verdoppelt an BR Arbeitszeit)

    NEIN! Das ist kein Nachteil. Das ist die Folge vernünftiger BR-Arbeit, in die sich alle Kollegen einbringen. Dafür sind sie gewählt - so soll es sein! Also: weitermachen! ;)

    Wer fragt ist ein Narr - für fünf Minuten. Wer nicht fragt bleibt ein Narr - sein Leben lang!

  • Hallo Ihr Lieben,

    sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Ich hatte Urlaub :D

    Speedy: Danke für das Berichten Deiner Erfahrung. Ich habe mir auch vorgenommen, dass anzusprechen. Ich denke, ich werde das im Rahmen einer Klausurtagung machen mit Unterstützung eines externen Referenten. Denn ansonsten kann das darin enden, dass ich schnell die "Doofe" bin.
    Schön, dass es bei Dir so gut funktioniert hat und Du jetzt Unterstützung hast.

    @ Laflaae: Das, was Du machst, wäre meine Wunschvorstellung :) Super, dass das bei Euch klappt.
    Früher bin ich auch immer gleich in die Bresche gesprungen und habe mir dadurch oft viel Stress gemacht. Da war ich auch noch nicht freigestellt. Habe aber schon vor Jahren gelernt, das nicht mehr zu machen und es den anderen eben nicht so bequem zu machen. Leider stecken Sie dann eben den Kopf in den Sand und machen nichts.

    Aber Eure Erfahrungen zeigen mir, dass es auch anders gehen kann und ich bleibe auf jeden Fall dran.

    VG
    MP

  • Kommt mir alles ziemlich bekannt vor.11er Gremium, nicht tarifgebunden mit einer irischen Mutter, die noch nicht mal weiß, wie man Betriesbrat schreibt. Ansätze von Union Busting, Ok, Gottseidank noch nicht ganz die harte Tour, eher totale Ignoranz, gepaart mit Andeutungen, den deustchen Standort ausbluten zu lassen, wenn der BR weiter "Ärger" macht.

    Deutsche Geschäftsführung ist nur der Durchlauferhitzer und guckt einen mit großen Augen an "Davon habe ich jetzt auch nichts gewusst!".
    Alle sitzen in der BR SItzung wie Waldorf und Stadler in der Muppert Show und regen sich fürchterlich auf, aber rühren bis auf 1-2 Ausnahmen keinen Finger. Ich habe alle eingeladen sich mal als Besucher ins Arbeitsgericht (wirs sind dort relativ regelmässig zu Gast) zu setzen und sich das reinzuziehen. Eine hat es tatsächlich mal gemacht, die war nach dem Gemetzel wegen eines 111er wegen Outsourcing nach Indien erstmal einen Tag krank.Klausurtagungen? Ja, alles gemacht. Effekt Null!

    Jetzt wollten sie ne Restrukturierung bei der 120 Leute degradiert werden sollen (nicht weil es dem Konzern schlecht geht, im Gegenteil, die kriegen einfach den Hals nicht voll) und ein neues Personalinformationssystem (Workday, ich empfehle eine Blick auf deren Webseite, vor allem auf das Tool Insight Applications, da wird einem gaz anders) in einer Firma, die ohnehin ein datenschutzrechtlicher Albtraum ist.

    Eigentlich ist das alles nicht zu schaffen, ich sitze die Wochenenden und arbeite weiter um den ganzen komplexen Datenschutzkram aufzudröseln und je tiefer ich grabe, um so fassunsgloser werde ich.
    Manchmal (immer öfter) wünsche ich mir eine Neuwahl um frisches Blut reinzubekommen, bis auf 2-3 würde ich keinen aus dem alten Gremium wählen.

    Keine Ahnung was die Leute sich denken, es gab doch Kollegen, die sie damals gewählt haben, weil sie glaubten dass sie die Richtigen im BR sind.

    Es ist so eine Mischung aus Frustration, großer Enttäuschung und em Willen nicht aufgeben zu wollen und gleihczietig zu ahnen, dass man sowas nicht lange durchhalten kann.

    So jetzt hab ich auch mal ausgekotzt, also frisch ans Werk und weitermachen und nicht zurück weichen!

  • Team-ifb

    Hat das Thema geschlossen.